Geposted 20.09.2017

#Kultur #Deutschland

Schnell, unkompliziert und überall verfügbar - Wie Street-Food die Straßen erobert

Fehlende Zeit, um zu kochen oder mit der Familie gemeinsam am Tisch zu speisen. Na, erkennen Sie sich wieder? Heutzutage ist es leider keine Seltenheit mehr, dass es den meisten Menschen oft an Zeit fehlt, ein tolles und gutes Gericht zuzubereiten. Stattdessen wird wohl eher der schnelle Griff zu Speisen bevorzugt, die von Straßenhändlern angeboten werden. Schnell mal eben unterwegs einen Snack essen. Nur einen Happen und das Essen ist weg. Das ist auch in Deutschland nichts Neues mehr. Doch woher kommt das Street-Food überhaupt?

Street-Food - Was bedeutet das eigentlich?

Street Food ist ein Anglizismus und stammt aus dem englischen und bedeutet wie der Name schon verrät: Speisen, die man an für eine Zwischenmahlzeit, einen kleinen Snack für zwischendurch, an einem fahrbaren Verkaufsstand oder auf dem Markt kauft. Meist handelt es sich um sogenanntes "Finger-Food", eine Speise, die man also sofort ohne Besteck zu sich nehmen kann. Street-Food ist oft einzigartig und variiert von Region zu Region, da es sich meist um ein typisch regionales Food handelt. Meistens wird es an Ständen oder Wagen angeboten. Street-Food soll nicht mit Fast-Food gleich gestellt werden. Letzteres meint nämlich eher Speisen, die schnell zubereitet werden und ungesund sind. Street-Food steht für Kreativität, Vielfalt, Ausprobieren und Kultur. - © sonjachnyj/123RF

Des Weiteren wächst Street-Food auf südost-asiatischen, indischen und amerikanischen Straßen zu einer Marke heran und in Europa ist es zum Trend geworden. Um das internationale Street Food probieren zu können, wurde die Idee der verschiedensten Street Food Festivals oder -Märkte in Europas Städten umgesetzt. Die ersten, deutschen Street Food Märkte wurden in Berlin organisiert und sind schon lange in Hamburg, Köln oder München zu finden. Einer der ersten Foodtrucks in Deutschland ist der schon mehrfach ausgezeichnete "Ribwhich", der im Jahre 2010 gebaut wurde. Er ist auf sämtlichen Street-Food-Märkten vertreten und bekannt für seine köstlichen Pork-Meat Sandwiches.

Selbst in Deutschland ließen sich die Menschen schon im Mittelalter von Straßenständen versorgen.

So ist Street-Food heutzutage ein globales Phänomen. So bilden die bunten Gerichte in den südlichen Staaten Asiens und in Afrika einen festen Bestandteil der täglichen Essenskultur. Einheimische verkaufen an traditionellen, fahrbaren Garküchen für das jeweilige Land typische Spezialitäten, womit sie teilweise ihren Lebensunterhalt decken.

Fischgerichte

Typische Beispiele für Street-Food

Frittierte Speisen: Dazu zählen Klassiker, wie zum Beispiel Pommes Frites, Fish and Chips, Donuts oder Krapfen, aber auch Schokoriegel.

Kleiner historischer Einblick

Streetfood ist keine aktuelle Erfindung, sondern kann sich auf eine jahrhundertealte Tradition berufen. Lediglich die Bezeichnung ist neu. Bereits in der Antike gab es Streetfood. Denn nicht jeder Haushalt verfügte über eine eigene Küche, weshalb das angebotene Streetfood schlicht eine tägliche Notwendigkeit war. Wer zuerst die bahnbrechende Idee hatte, Essen auf der Straße anzubieten, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren.

Gemüse: in allen Varianten. Häufig anzutreffen sind gekochte oder geröstete Maiskolben oder Ofenkartoffeln.

In Asien ist Street-Food seit dem Ende des 12. Jahrhunderts eine Selbstverständlichkeit. So war es auf den mittelalterlichen Basaren des Orients üblich, dass die Menschen ihr Mittagsessen an Straßenständen kauften und dort gleich danach verzehrten.

Man sage, dass Cowboys, die in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts lebten, auf ihren langen Strecken versorgt werden mussten. Damals entstand der erste Chuckwagen (Foodtruck) auf der ganzen Welt. Es wurde ein herzhafter Eintopf mit Brot sowie ein Kuchen aus Trockenobst zum täglichen Angebot. Drei Jahrzehnte, nachdem der erste Chuckwagon entwickelt wurde, gab es den ersten HotDog Foodtruck in den USA.

Obst, Kuchen und Süßigkeiten: zum Beispiel Blueberry Pancakes, Baklava oder Frozen Yoghurt, runden das bunte Angebot ab.

Foodtruck

© martinkay78/123RF

Pfannengerichte: mit Gemüse, Fleisch und/oder Fisch. Beliebt sind Currys und Paellas.

Fleischgerichte:Dauerbrenner sind Döner Kebab, Lamacun oder Gyros Pita, aber auch knusprige Wan-Tans mit Hähnchenfüllung.

Suppen und Eintöpfe: diverse Varianten vom klassischen Linseneintopf bis zur Pho Bo (Vietnamesische Nudelsuppe mit Rindfleisch).

Gebäck mit oder ohne Gemüse und/oder Fleischeinlage: Sandwiches, Hotdogs, Burger, Brezeln und andere belegte und gefüllte Brotarten, Fladenbrote wie Chapati, Samosa oder Pizza lassen sich aus der Streetfoodszene nicht mehr wegdenken.

Foodtruck-Messe

Hier können Food-Lover die kulinarische Vielfalt entdecken und testen. - © Copyright: Joep Poulssen/123RF

Zubereitung eines Burgers

Hier kann man dabei zusehen, wie frische Zutaten zu einem leckeren Street-Food zubereitet werden. - © Matej Kastelic (kasto80@yahoo.com)/123RF