Auf den Spuren des ersten Roadtrips der Welt

Bertha Benz, Frau von Carl Benz und Mutter von Richard und Eugen, war so fest entschlossen, ihrem Mann bei der Vermarktung seiner neuen Erfindung, dem Motorwagen, zu helfen, dass sie zu ungewöhnlichen Mitteln griff.

Anstatt ihrem Mann zu erzählen, was sie vorhatte, hinterließ sie ihm einen Zettel mit der Botschaft, dass sie ihre Mutter in Pforzheim besuchen wolle. Per Luftlinie beträgt die Entfernung zwischen den beiden deutschen Städten knapp 68 Kilometer. Das klingt für uns wie eine Kleinigkeit, doch mit einem Auto, welches maximal 16 Stundenkilometer fährt und mit schlechten und sehr schmutzigen Straßen, ist dies eine gewaltige Entfernung.

Bertha Benz brauchte 15 Stunden, um einmal quer durch Baden Württemberg zu fahren. Natürlich musste sie Pausen machen, um den Wassertank aufzufüllen, um Überhitzung zu vermeiden. Außerdem brauchte sie Benzin, welches sie erhielt, indem sie in den örtlichen Apotheken Ligroin, ein auf Petroleum basierendes Putzmittel, kaufte.

Zu den regulären Pausen kamen Unterbrechungen aufgrund weniger vorhersehbarer Probleme. So verwendete sie ihr Strumpfband, um das Zündkabel zu isolieren, eine Haarklammer, um die Treibstoffleitung freizumachen und erfand zudem spontan die ersten Bremsbeläge, als sie einen Schuster bat, Lederstreifen auf die hölzernen Bremsblöcke zu nageln. Außerdem schlug sie ihrem Mann später vor mehr Gänge einzubauen, damit die Fahrt bergauf leichter zu bewältigen wäre.

Noch heute kann man auf ihren Spuren der Bertha Benz Memorial Route folgen, die 2008 in Gedanken an diese mutige erste Fahrt eröffnet wurde. Sie führt durch hübsche deutsche Städte, wie Heidelberg oder Bretten, führt vorbei am Eingang zum Schwarzwald und durch Badens Weinregion. Schon wegen der schönen Route ist die Fahrt eine Überlegung wert.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

SO GELINGT DER ROADTRIP DURCH EUROPA
Roadtrip durch Südfrankreich
Sylt zu Gast bei Mercedes-Benz