Geposted 20.06.2017

#Kultur #Schweiz

Auf Entdeckungstour in Zürich

Klassisch und gleichzeitig modern, konservativ aber auch bunt und aufgeschlossen - Zürich ist voller Kontraste und gilt seit Jahren als Stadt mit einer besonders hohen Lebensqualität. Neben der malerischen Altstadt links und rechts der Limmat mit berühmten Sehenswürdigkeiten, wie dem Kloster Fraumünster und der St. Peter-Kirche, bietet die Stadt auch viele alternativere Orte, die unbekannter, aber mindestens genauso interessant und lohnenswert sind. Die Innenstadt ist relativ übersichtlich, sodass sich viele schöne Orte leicht zu Fuß erreichen lassen und man schon an einem Tag einen ganz guten Eindruck von der Stadt bekommen kann.

Rundgang durch die Zürcher Altstadt

© Fedor Selivanov/123RF

Wenn man mit dem Zug oder Bus in Zürich ankommt, befindet man sich eigentlich direkt in der Innenstadt, denn sowohl der Haupt- als auch der Busbahnhof liegen sehr zentral. Am Hauptbahnhof gibt es außerdem ein kleines Touristenzentrum, in dem man sich schnell mit einem Stadtplan ausstatten oder über aktuelle Veranstaltungen informieren kann.

Wer sich erstmal einen Überblick über die Stadt verschaffen möchte, beginnt am besten mit einem Rundgang durch die Altstadt. Dabei bietet es sich an, die Westseite der Limmat bis zur Quaibrücke am Zürichsee entlangzulaufen und dann auf der anderen Seite über den Limmatquai wieder zurückzukommen.

...links der Limmat

© ewastudio/123rf

Der erste sehenswerte Ort, auf den man stößt, ist der Lindenhof, ein kleiner Park oberhalb der Straßen, von dessen Mäuerchen man einen schönen Ausblick über die Altstadt hat. Danach geht es weiter durch hübsche, verwinkelte Gassen mit vielen schönen Häusern aus dem Mittelalter, die zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt führen. Nur einige Meter entfernt liegen zum Beispiel die imposante Peterskirche, die mit knapp neun Metern Durchmesser das größte Turmzifferblatt Europas besitzt, und die Fraumünsterkirche, die wegen ihrer eindrucksvollen Fenster von Marc Chagall bekannt ist. Von dort aus kann man entlang des Stadthausquais weiter bis zum Bürkliplatz laufen und über die Quaibrücke auf die andere Seite der Limmat gelangen.

Bevor man die kleine Tour fortsetzt, lohnt sich ein Abstecher zum bekannten Sechseläutenplatz, der zwischen der Altstadt, dem Zürcher Opernhaus und dem Utoquai liegt und vor allem im Sommer ein beliebter Treffpunkt ist. Wer Lust auf eine kleine Pause hat, sollte den exzellenten Kaffee im ViCafé Bellevue
probieren. Die Preise sind - wie fast überall in Zürich - nicht besonders günstig, aber für Kaffeeliebhaber lohnt es sich. Gerade im Sommer kann man sein Getränk gut mitnehmen, sich auf den Sechseläutenplatz setzen und den Blick auf das eindrucksvolle Opernhaus genießen oder in den angrenzenden Quaianlagen direkt am Zürichsee etwas entspannen. Bei gutem Wetter lohnt es sich auch von hier aus einen kleinen Spaziergang zum Chinesischen Garten zu machen. Der schöne, sehr gepflegte Park liegt inmitten der Seepromenade und ist mit seinem kleinen Tempel, einem Teich und vielen Pflanzen eine echte Ruheoase.

...rechts der Limmat

© happyalex/123RF

Wer sich lieber direkt zurück in die Altstadt begibt, findet rechts der Limmat weitere berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Wasserkirche, das berühmte romanische Großmünster und das Rathaus. Die Türme des Großmünsters sind das Wahrzeichen der Stadt - einer der beiden, der Karlsturm, ist auch öffentlich zugänglich und bietet eine gute Aussicht über die Stadt und die Umgebung.

Für Kunstinteressierte lohnt sich von hier aus ein Abstecher zum nahegelegenen Kunsthaus. Das Museum für moderne Kunst beherbergt eine bedeutende Sammlung mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien und Videokunst von Edvard Munch, Alberto Giacometti und vielen anderen Künstlern. Darüber hinaus befinden sich in näherer Umgebung mehr als 100 Kunstgalerien. Mittlerweile ist Zürich für seine große Galeriendichte bekannt und hat sich neben New York und London zu einem Zentrum für moderne und zeitgenössische Kunst entwickelt - ein Paradies für Kunstliebhaber und ein schöner Kontrast zu der klassischen Architektur in der Altstadt.

Auf dem Rückweg kann man sich einfach ein bisschen durch die kleinen Einkaufsstraßen treiben lassen, die sich durch die ganze Stadt ziehen. Besonders am Rindermarkt und in der Spiegelgasse findet man viele kleine, ungewöhnlichere Läden und Concept Stores.

Wenn man zwischendurch eine kleine Stärkung braucht oder Lust auf ein Stück Kuchen hat, lohnt es sich in der Äss-Bar
vorbeizuschauen. Das noch relativ junge Unternehmen bietet nicht nur leckeres Essen an, sondern verfolgt auch ein wirklich unterstützenswertes Konzept: In Zusammenarbeit mit mehreren Bäckereien werden verschiedene Kuchen, Brötchen und viele andere qualitativ hochwertige Backwaren vom Vortag zum halben Preis oder günstiger angeboten. Außerdem gibt es Getränke aus lokalen oder anderen nachhaltigen Quellen und kostenloses Wasser. Eine preiswerte Alternative zu den meisten Cafés und Restaurants in der Umgebung also - und gleichzeitig ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung.

Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zum Hauptbahnhof. Je nach Stimmung kann man am Limmatquai oder, wenn man noch ein bisschen durch die Läden schlendern möchte, durch die parallel verlaufende Niederdorfstraße zurückgehen.