Geposted 09.08.2017

#Gesellschaft #Brasilien

Tag der indigenen Völker - Bedrohte Völker weltweit

Heute ist der Tag der indigenen Völker, ein Tag der in Zeiten der rapiden Globalisierung immer notwendiger wird. Weltweit sind viele Menschen bedroht. Menschen die einen einzigartigen kulturellen und natürlichen Schatz hüten.

Weltweit sind indigene Volksgruppen bedroht

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Das Wort indigene Völker schließt etwa 370 Millionen Menschen ein, die in 70 verschiedenen Ländern überall auf der Welt verteilt. Diese Völker leiden unter den oftmals schlechten Zuständen unter denen sie leben müssen. Immer häufiger bleibt Anhängern indigener Völker der Zugang zu Bildung, Sanitäreinrichtungen und medizinischer Versorgung verwahrt. Die Gründe hierfür sind multipel. Zum einen, weil die Kosten in dem Land in diesen Sektoren eklatant gestiegen sind und zum anderen, weil sie so fernab der Ballungszentren leben, in denen Infrastruktur fehlt. Der Tag der indigenen Völker macht es sich zur Aufgabe, eben diese Missstände aufzudecken, und darauf Aufmerksam zu machen, um gegebenenfalls Lösungen für die Probleme zu finden. Denn die Kultur der Indigenen ist wichtig, weil sie viele kulturelle Schätze hüten, welche wiederrum bedeutungsvoll für die Allgemeinheit sind. Sterben die Ureinwohner, so stirbt mit ihnen ein Teil menschlicher Kultur. Neben dieser kulturellen Dimension gibt es noch die geographische. Wenn der Zugang in Gebiete der indigenen Völker nicht ausgebaut wird, so bleibt nicht nur ihnen der Zugang zu uns versperrt, sondern auch andersrum. Ein Problem, welches für beide Seiten bedauerlich ist. Erinnern wir uns nur mal an Peru und seine einzigartigen Stätten, all diese wurden von Urvölkern gebaut und nur entdeckt, weil die Infrastruktur ausgebaut wurde. Wahrscheinlich gibt es noch mehr solcher faszinierender Ort, zu denen wir noch nicht vorgedrungen sind.

Tourismus gefährdet den Lebensraum indigener Völker

Reisen ist schön, macht Spaß und man lernt viel über andere Länder, Kulturen, Menschen und Sprachen. Aber leider bedrohen der Tourismus und vor allem der Massentourismus Urvölker. Er beschneidet ihren Lebensraum oder stellt Aspekte ihrer Kultur falsch dar. So passiert ist dies mit dem Voodoo, der in weiten Teilen Afrikas als Naturreligion verbreitet ist. Was den Leuten dort Kraft, Gesundheit und Hoffnung gibt, wird in unserer westlichen Kultur oft als okkult und gefährlich hingestellt. Gleiches passiert mit dem Schamanismus, der seinen Ursprung in Nordamerika hat. Des Weiteren bedroht auch die Globalisierung und Industrialisierung der Wirtschaft Urvölker. Mit dem Bau des Nicaragua-Kanals im gleichnamigen Land wird der Lebensraum indigener Völker einfach vernichtet. Durch das Ausheben des riesigen Kanals wird ihr Land verschwinden und damit ihr natürlicher Lebensbereich. Die nicaraguanische Regierung äußerte sich nur insofern, als das man die betroffenen Stämme umsiedeln wird. Das somit Menschen ihre Heimat verlassen müssen, scheint unwichtig. Zudem bedroht die Rodung vieler Regenwälder Ureinwohner des Amazonas. Gebiete werden nicht nur abgeholzt, sondern auch geflutet und Gräben gezogen, um das Holz abzutransportieren. Doch die brasilianische Agrarlobby ist stärker als der Schutz, den man den Einwohnern zugesagt hat. Obwohl Brasilien einem Schutzabkommen für indigene Völker zugestimmt hat und dieses auch unterzeichnete, änderte sich nichts in der Region. Im Gegenteil verschwanden bis heute über 150 indigene Gruppen.

Ausblick

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Eine Lösung im Kampf gegen die bedrohten Völker ist eine UN-Resolution, die den unscheinbaren Namen 67/295 und seit 2007 existiert. Allerdings halten sich die Unterzeichner nur bedingt daran, Verstöße werden noch nicht hart genug verurteilt. Trotz des Abkommens verschwinden immer mehr indigene Kulturen, nicht zuletzt durch Kriege wie beispielsweise im Irak oder in Syrien. Durch die Kämpfe in den kurdischen Regionen sterben viele dieser Einheimischen aus. Eine weitere Lösung, die oftmals Anwendung findet, sind Geldstrafen. Oftmals müssen Firmen oder der Staat den Stämmen hohe Summen für Entschädigung zahlen. Dies war zum Beispiel der Fall in Ecuador, als der Staat der Ölförderung auf einem Stammesgebiet zugesagt hat. Bei einem Gerichtsprozess wurde den Ureinwohnern Recht gegeben und sie bekamen 1,3 Millionen Dollar als Entschädigung. Mit Sicherheit sind die Lösungsmaßnahmen noch ausbaubar, denn es ist in unser aller Interesse, dass die Indigenen nicht "aussterben". Mit dem heutigen Gedenktag möchten die Vereinten Nationen daran erinnern, dass wir Rücksicht auf die "Minderheiten" nehmen.