Geposted 25.04.2015

#Politik #China

Ältere Damen im Kampf für den chinesischen Volkstanz

CHINA - Eine Demonstration ist gegen das beliebte Hobby betagterer Damen in China entfacht. Die Frauen treffen sich auf öffentlichen Plätzen in Peking, um ihrer Tanzleidenschaft- den chinesischen Volkstanz- nachzugehen. Die Regierung Pekings hat nun eine List von Vorschriften bekanntgegeben, um die Freizeitbeschäftigung der Damen besser unter Kontrolle zu halten.

Egal ob klassische Tänze, Line-Dance, Rock n? Roll, Free-Style oder Steppen, die Tänzer haben auf jeden Fall zwei Dinge gemeinsam: niemand ist normalerweise unter 45 Jahren und die Musik ist so laut, dass das Trommelfell vibriert. Sie werden Dancing Grannies (Tanz Omas) genannt. Sie alle teilen die Leidenschaft für den Guang Chang Wu, was man mit Volkstanz auf chinesische Art übersetzen könnte.

In einem Land wo Platz heiß begehrt ist, sorgt das Tanzhobby der Ladies für Spannungen in mehreren Punkten. Die Tanzgruppen erfreuen sich explosionsartigen Wachstums- nicht weniger als 100 Millionen Menschen nehmen teil- und gehören mittlerweile zu den Touristenattraktionen. Einheimische wiederrum freuen sich ganz und gar nicht über die Massenaufläufe und beschweren sich vehement über die ohrenbetäubend, laute Musik.

Chinesischer Volkstanz der "Dancing Grannies" auf öffentlichen Plätzen

© Ser normal es raro/Flickr

Im zunehmenden Streit über den Lärmpegel durch die häufigen Tanztreffen, haben das Sportministerium und der Kulturminister des Landes, nun eine Reihe von Vorschriften aufgestellt. Eine der 12 Vorschriften schreibt vor die Tanzeinlagen zu vereinheitlichen und die Musik auf eine bestimmte Laustärke zu begrenzen, um den Lärm einzudämmen.

Viele der Volkstänzer reagierten empört auf die Regulierungen. "Oma Yan" sagte in den Huashang News: " Ich tanze seit drei Jahren den Square Dance, aber wenn wir wirklich nach diesen Vorschriften tanzen müssen, höre ich lieber damit auf", argumentierte sie.

"Warum zum Teufel sollen wir nach diesen 12 Regeln tanzen, die alles vereinheitlichen? [Die Regierung hat] kein Recht, sich einzumischen."