Deutsche Fernbusse überrollen die Schweiz

Das Fernbusgeschäft in Deutschland boomt: Die Anbieter unterbieten sich mit spottbilligen Preisen, ihr Streckennetz hat sich innerhalb von einem Jahr rapide ausgeweitet und tut es immer noch. Es ist schon für die deutschen Fernbus-Unternehmen schwer genug, sich zu halten, doch nun weitet sich der Preiskampf auch noch auf die angrenzenden Länder aus. Besonders betroffen ist die Schweiz: Hier legen die Menschen die meisten Bahnkilometer in ganz Europa zurück, die staatliche Eisenbahngesellschaft SBB (Schweizerische Bundesbahnen) genießt eine absolute Vormachtstellung. Dadurch muss der inländische Linienverkehr strenge Vorschriften befolgen und dem Schienenverkehr immer Vorrang gewährleisten.

Viele deutsche Fernbusse ab Zürich

Diese Umstände machen es denn Schweizer Busunternehmen schwer, mit den deutschen Konkurrenten mitzuhalten. Denn in Deutschland wurde der Fernbusverkehr am 1. Januar 2013 liberalisiert, was zu einem regelrechten Bus-Boom führte. Anbieter wie Flixbus, MeinFernbus und City2City sprossen aus dem Boden und stellen für Reisende eine günstige Alternative zur oft überteuerten Bahn dar. Die setzen nun aber auch schweizerische Busunternehmen, darunter sogar der Fernbus der SBB, unter Druck: Zahlreiche Fahrten werden ab Zürich und Chur zu deutschen Ballungsräumen angeboten - das natürlich zu Kampfpreisen. Abhilfe schaffen könnte den Schweizern eine Liberalisierung nach deutschem Vorbild - ob das beispielsweise durch eine Volksabstimmung geschehen wird, wird sich zeigen.

Quelle: Fvw