Geposted 16.06.2017

#Natur #Réunion

Die französische Vulkaninsel La Réunion

Es duftet unwiderstehlich aus Töpfen und Pfannen, auf farbenprächtigen Märkten werden exotische Kräuter und Früchte angepriesen, in der Ferne lässt sich das einladende Glitzern des Meeres erspähen und ein stattlicher Vulkan ragt über einem Ozean aus Bäumen hervor. Die kleine Insel im Indischen Ozean La Réunion ist so vielseitig wie kaum eine andere Urlaubsdestination und bietet Besuchern ein breites Spektrum an kulturellen Erbstücken und geografische Varietäten.

Landschaft

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Angekommen in Saint-Denis führt Sie der Weg entlang einer ansehnlichen Küste - türkisfarbenes Wasser plätschert fröhlich vor sich hin und mächtige Wellen schlagen beharrlich gegen die matt schwarzen Felsen. In der Ferne können Sie den Kulminationspunkt der Insel erblicken: den gewaltigen Piton des Neiges. Meist ist er von einer kleinen Wolkengruppierung umgeben, die den Gipfel des Schneebergs nur noch erahnen lassen. In Saint-Pierre eingetroffen, kommen Sonnenanbeter voll auf ihre Kosten. Das Klima ist generell wärmer und trockener als im nördlichen Saint-Denis, punktet dafür aber mit traumhaften Stränden, sagenhaften Wasserfällen und heiß begehrten Schnorchel-Spots.

Wenn Sie die Routen der Insel weiter verfolgen, werden Sie feststellen, dass La Réunion über ein gewaltiges Spektrum an Landschaftsformen verfügt. Von schwarzen Vulkanstränden über zu subtropischen Monsunwäldern bis hin zu alpinen Gebirgsweiden können Sie auf der ehemaligen Dodo-Insel so ziemlich alles finden, was das Herz begehrt. Überzeugen Sie sich selbst - Sie brauchen nur einmal vor dem aktiven Vulkan Piton de la Fournaise gestanden haben, um festzustellen, dass das réunionesische Gefilde nicht von dieser Welt ist. Lavaübersäte Landstriche in verschiedenen Rot-, Grau- und Brauntönen vermitteln den Eindruck als befände man sich auf einem anderen Planeten. Darüber hinaus befinden sich an den Flanken des Piton des Neiges Magmenkammern, die heute drei Calderen bilden. Diese Bergkessel favorisieren das Gedeihen einer enormen Artenvielfalt und werden von Naturenthusiasten gern zum Wandern und Erholen aufgesucht.

Gastronomie

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Wer schon einmal die kreolische Küche gekostet hat, versteht wovon ich spreche: Die réunionesische Gastronomie ist ein wahrer Gaumenschmaus! Inspiriert von der Romanik der ereignisreichen Vergangenheit und der Wonne der Völlerei bietet die kreolische Kochkunst eine Sammlung voller wohlschmeckender Gerichte, die keine Wünsche offen lassen. Die Lieblingsspeise der Réunionesen ist wohl das Cari. Cari bezeichnet zugleich das Gericht sowie die Zubereitungsart des Fleisches. Begleitet wird dieses meist von Bohnen oder sonstigen Hülsenfrüchten. Beliebt sind ebenfalls Meeresfrüchte oder Abwandlungen von indischen und chinesischen Gerichten. Auch an Süßwaren mangelt es hier nicht. Der Favorit der lokalen Backwerke ist wohl der Gâteau Patates Douces. Dieser Kuchen besteht hauptsächlich aus Süßkartoffeln und schmeckt wahrhaftig besser als er sich anhört - in Verbindung mit dem heimischen Rohrzucker entführt diese kleine Delikatesse auf eine kulinarische Reise durch die Zeit.

Musik & Tanz

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Bauschende Röcke wirbeln durch die Luft und lautes Gelächter ertönt, farbenfrohe Gewänder bringen die braungebrannte Haut der Tänzer zur Geltung und sanfte Sonnenstrahlen umspielen die von Ekstase zuckenden Gestalten - ein réunionesisches Fest vergisst man nicht so schnell! Die ersten Formen künstlerischen Ausdrucks begannen sich hier zu bilden als sich Menschen vor ein paar Jahrhunderten auf der Insel niederließen. Franzosen vermischten sich mit Madagassen, Afrikanern und Asiaten und schufen somit die heutige Kreol-Sprache, in der auch die ausdrucksstarken traditionellen Dichtungen und Lieder verfasst wurden. Die réunionesische Volksmusik lehnt sich stark an die Sega- und Maloya-Musik, die von der versklavten Bevölkerung einst dazu verwendet wurde, um ihrem Elend Ausdruck zu verleihen. Auch der Tanz wurde erheblich von dieser Verflechtung der Kulturen beeinflusst: Zahlreiche expressive Schrittfolgen und Bewegungen erlaubten es den Menschen ihre Gefühle auszudrücken. Frauen bilden mit farbenfrohen Gewändern wirbelnde Kreise, Männer stellen ihr akrobatisches Können gewandt zur Show und Paare bewegen sich rhythmisch zu improvisierten Schlaginstrumenten und formen eine harmonische Einheit im gegliedertem Aufbau und Wechsel der Elemente.

Nuancenreich wie das Landschaftsbild sind auch die Bewohner von La Réunion. Die in Harmonie nebeneinander lebenden Kulturen stellen die Seele der Insel dar und bilden zusammen das wertvolle Kulturgut der Vulkaninsel. Das bunte Völkergemisch verleiht somit diesem kleinen Paradies einen besonderen Charme und versteht es schon seit Langem Besucher aus aller Welt in ihren Bann zu ziehen.

Der Vulkan Piton de la Fournaise

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