Im Südwesten von Mauritius steht am Rande von Stränden aus Korallensand der Le Morne Brabant, ein 556 Meter hoher, leuchtturmartiger Berg mit einer hochinteressanten Geschichte.
Le Morne Brabant
Malerische Landschaft
Das Dorf Le Morne
Ein trauriges Wahrzeichen
Ein tückischer Weg
Mehr als ein Wanderweg
Zahllose Urlauber fahren jedes Jahr nach Mauritius, um die weißen Strände und das klare Wasser zu genießen, die die Insel umgeben. Wem die Entspannung am Strand nicht reicht, genießt die wundervollen Wanderwege, wie den auf den Le Morne Brabant, auf dem man sich mit der spannenden Geschichte des Landes vertraut machen kann.
Die Insel blieb lange Zeit unbewohnt, doch mit Beginn der Kolonialzeit beanspruchten holländische, französische und anschließend englische Kolonialherren die Insel für sich. Während letztere indische "Arbeiter" auf die Insel brachten, brachten die Franzosen Sklaven aus Afrika mit. Noch heute zeugen sie gesprochenen Sprachen von dieser Zeit - Kreolsprachen sind weit verbreitet und auch Hindi sprechen sehr viele Menschen im Alltag.
Eine tragische Geschichte
Auf einer Insel ist es nicht leicht, sich dauerhaft zu verstecken. Sklaven, die davongelaufen waren, wählten den Le Morne Brabant dafür. 1835 wurde die Sklaverei endlich abgeschafft und am 1. Februar schickten die Briten eine Expedition auf den Berg, um die versteckten Menschen von ihrer neu gewonnen Freiheit in Kenntnis zu setzen.
Das tragische Missverständnis war, dass die Sklaven ihr Glück nicht glauben konnten. Stattdessen fühlten sie sich erwischt und stürzten sich, um einer erneuten Sklaverei zu entkommen, in die Tiefe. So berichten mündliche Überlieferungen die Geschichte.
Der Berg heute
Seit 2008 ist der Berg aufgrund seiner bedeutenden Geschichte und dem in Geschichten und Legenden weitergegebenen Erbe der befreiten Sklaven ein UNESCO Weltkulturerbe. Dies ist vor allem für die Nachkommen der verstorbenen Sklaven von Bedeutung. In Gedenken an diesen Vorfall wurde auf dem Gipfel ein Kreuz errichtet.
Am 1. Februar jedes Jahres wird auf Mauritius das Ende der Sklaverei gefeiert. An diesen Tag wagen viele Besucher den Aufstieg, picknicken auf dem Gipfel und genießen den Tag mit der Unterhaltung von Musikgruppen, Gesang und Tanz.