Geposted 04.11.2016

#Kultur #Zypern

Die Kulturhauptstadt Europas für 2017 liegt in Zypern

Kommendes Jahr geht der Titel an einen recht unbekannten Ort - die zyprische Hafenstadt Paphos. Zwar teilt sich die Stadt den Titel mit der dänischen Stadt Aarhus, doch Paphos ist immerhin die erste Stadt Zyperns, die diesen Titel trägt. Und kulturell hat Zypern durchaus einiges zu bieten!

Hafenstadt Paphos

Die neue Kulturhauptstadt Paphos liegt an der Südwestküste Zyperns und hat etwa 33.000 Einwohner. Zwar haben einige Touristen schon entdeckt, was die Stadt zu bieten hat, doch vielen ist der Reiz seiner römischen Ruinen noch unbekannt. - © ryzhkovoleksandr/123RF

Panagia Chrysopolitissa Basilika

Auf den Ruinen einer frühbyzantinischen Basilika wurde im 13. Jahrhundert die Panagia Chrysopolitissa Basilika errichtet, "Unsere Liebe Frau vom Hafen". Sie befindet sich auf dem Gelände des Archäologieparks und wurde 653 zunächst von den Arabern und 1153 durch ein Erdbeben stark beschädigt. In der Kirche befindet sich die "Paulussäule", an der der Apostel Paulus angeblich vom römischen Stadthalten Sergius Paulus ausgepeitscht wurde. - © rvc5pogod/123RF

Der Archäologische Park

Paphos ist voller Ruinen aus anderen Zeiten, die zum großen Teil gut erhalten sind und interessante Einblicke in die Geschichte Zyperns bieten. 1980 wurden die Ruinen von Paphos zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. - © strannikfox/123RF

Paphos Fort

Gleich am Hafen der Stadt liegt die ursprünglich byzantinische Festung, die einst der Sicherung des Hafens diente. Im 13. Jahrhundert wurde das Fort umgebaut, nur um anschließend von den Venezianern zerstört zu werden. Schließlich eroberten die Osmanen die Stadt und bauten das Fort 1592 wieder auf. Als die Briten kamen, wurde das Fort als Salzlager genutzt, bis es 1935 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ein Erdbeben im Jahr 1953 beschädigte das Gebäude schwer, doch es steht noch. - © lightpoet/123RF

Agioi Anargyroi

Diese zweischiffige byzantinische Kirche steht in der Ayios Antonio Street und ist orthodox. Sie wurde im 16. Jahrhundert errichtet und schließlich durch Gelder der Kirche von England restauriert. - © panama7/123RF

Königsgräber

Die Königsgräber von Nea Paphos sind eine weitgehend unterirdische Grabanlage auf dem 3. Jahrhundert vor Christus, die durch die Ptolemäer errichtet und bis ins 3. Jahrhundert nach Christus für Bestattungen verwendet wurde. Es stellte sich jedoch später heraus, dass hier nicht wirklich Könige liegen, sondern Angehörige der Oberschicht. - © Leonid Andronov/123RF

Die Schaumgeborene

Die griechische Göttin der Liebe, Aphrodite, soll an dieser Stelle an der Küste von Paphos aus dem Meer gestiegen sein. Einem Mythos zufolge schnitt Kronos seinem Vater Uranos auf Rat seiner Mutter hin die Geschlechtsteile ab, und warf diese ins Meer. Sie vermischten sich miteinander, woraus die Göttin Aphrodite entstand, die aus dem Schaum des Meeres hervorkam. - © Alexander Tolstykh/123RF

Mosaiken

In den Ruinen der Villen im Archäologischen Park der Stadt sind zahlreiche römische bzw. byzantinische Mosaiken zu sehen, die oft noch in sehr gutem Zustand sind und Szenen aus Mythologie und Alltag der frühen Menschen Zyperns darstellen. - © Alexander Tolstykh/123RF

Panayia Theoskepasti Kirche

"Unsere Liebe Frau, die von Gott verhüllt wurde" steht auf einem kleinen Hügel nicht weit von der Promenade Paphos entfernt. Das ursprüngliche Gebäude wurde leider zerstört, doch 1923 wurde eine neue griechisch-orthodoxe Kirche errichtet. - © Daniel Schidlowski/123RF

Zenobia Schiffswrack

Nicht weit von der Küste entfernt liegt für Taucher zugänglich das Wrack der schwedischen Fähre Zenobia, die 1980 auf ihrer Jungfernfahrt nach Syrien sank. Vermutlich war ein Computerfehler für das Unglück verantwortlich. - © Rostislav Ageev/123RF

Türkische Bäder

Unter den zahlreichen Ruinen der Stadt befinden sich auch die von türkischen Bädern, die von der osmanisch besetzten Zeit Paphos' zeugen und noch gut erhalten sind. - © panama7/123RF

Erzbischof Makarios III

Mitten in der Stadt steht diese Statue von Erzbischof Makarios III, einem griechisch-zypriotischen Geistlichen und Politiker, der zugleich als Staatschef und geistliches Oberhaupt Zyperns fungierte. - © Sergii Koval/123RF

Der alte Leuchtturm

Mitten in den Ruinen des Amphitheaters von Paphos steht der Leuchtturm, der den Seefahrern den Weg zu dieser historisch bedeutsamen Hafenstadt zeigte. - © Alexander Tolstykh/123RF

Amphitheater

Dieses kleine, aber gut erhaltene Amphitheater ist ebenfalls Teil des Archäologischen Parks und liegt gleich am Hafen der Stadt. Hin und wieder finden hier auch heute noch Aufführungen statt. - © Alexander Tolstykh/123RF

Der Sonnenuntergang

Wenn die Vielfalt des kulturellen Erbes in Paphos Sie noch nicht davon überzeugt hat, dass diese Stadt ein wundervoller Ort ist, dann schauen Sie sich diesen Sonnenuntergang am Meer an und geraten Sie ins Schwärmen. - © Leonid Andronov/123RF

Der Ursprung der Stadt Paphos ist heute nicht mehr bekannt, es gibt lediglich mythologische Quellen, die von der Stadtgründung berichten. So heißt es König Kinyras, der eine Dynastie der Priesterkönige begründete, solle diese Stadt gegründet haben. Sicher ist, dass die Vorgeschichte bis in die Bronzezeit zurückführt und seit dem 15. Jahrhundert vor Christus eine Siedlung bestanden haben muss.

Die lange und bewegte Geschichte der Stadt ist durch die vielen Ruinen noch sehr lebendig. Um sich dem Titel als Kulturhauptstadt Europas für würdig zu erweisen, will Paphos im kommenden Jahr ihre Besucher mit über 300 kulturellen Events wie Freiluftkonzerten und Lichtshows begeistern. Am 28. und 29. Januar werden die Festlichkeiten mit einem Openair-Kunstfestival eröffnet.