Grünes Licht für den eurostar

Statt voreilig etwas Unhaltbares zu versprechen, kündigen sie nunmehr ganz vorsichtig eine Wiederaufnahme der Zugverbindungen unter dem Ärmelkanal an. Mit der alles zulassenden Einschränkung, dass der Eurostar nur dann wieder rollen wird, wenn alle Tests abgeschlossen sind und positiv verlaufen sein sollten.
Nur was tatsächlich getan werden kann, damit derartige Pannen in Zukunft nicht mehr passieren, das sagen die Techniker leider nicht: "Da bildet sich Wasser in unserem elektrischen System. Und zwar genau an den Stellen im Motorraum, an denen eine sehr hohe Spannung herrscht. Und es kommt zum Kurzschluss."
Damit ist allerdings weiterhin unklar, ob Kondenswasserbildung in den seitlichen Lüftungsanlagen der Lokomotiven die alleinige Ursache für den Kurzschluss sein kann. Um genau dies herauszufinden, führen seit Sonntag 50 Eurostaringenieure immer wieder neue Testfahrten im Tunnel durch. Damit wollen sie vor allem eine zuverlässige Methode finden, um die empfindlichen Steuerungsplatinen in Zukunft besser schützen zu können.
Die Untersuchungen, der Verkehrsausfall und die Entschädigung der Passagiere wird die Eurostar-Betreiber eine Menge kosten. Was zähle, das sei das Wohl der Kunden: "Um ehrlich zu sein, interessiert es mich nicht, ob es für uns teuer sein wird oder nicht. Wir müssen uns nun um unsere Kunden kümmern und möglichst schnell den Normalzustand wiederherstellen. Und zwar einen zuverlässigen."
Manch einer der am Wochenende gestrandeten Passagiere dürfte sich da fragen, warum Eurostar diese Devise nicht unmittelbar nach der Panne ausgegeben hat. Der einer verheerenden Informationspolitik entstandene Imageschaden dürfte dadurch jedenfalls kaum noch wieder gut zu machen sein.