Geposted 09.08.2015

#Sicherheit #Brasilien

Messerübergriffe in Rio haben vor Olympia wieder zugenommen

MESSERSTECHEREIEN - Beamtenkräfte von Rio de Janeiro befürchten, dass die häufigen Übergriffe mit Messern, viele Touristen vor einem Besuch in der Stadt zu den Olympischen Spielen abschrecken könnten.

Ein Anstieg der Messerattacken in der Olympiastadt Rio de Janeiro für das Jahr 2016, hat die brasilianischen Polizisten aufgeschreckt, die nun verstärkt durch die Großstadt patrouillieren, um gegen die vermehrten Gewaltverbrechen vorzugehen. Zuletzt wurde ein 57-jähriger Arzt, von zwei Jugendlichen niedergestochen, während er mit seinem Fahrrad in der Nähe des Sees unterwegs war, an dem die Rudersportveranstaltungen bei den Olympischen Spielen stattfinden sollen. Dr. Jaime Gold wurde schwer an Armen und Bauch verwundet, und erlag seinen Verletzungen am nächsten Tag im Krankenhaus.

Im Mai wurden noch weitere Fälle von Messerstechereien in der Stadt bekannt, wodurch die Regierung der zwölf Millionen Einwohner Stadt in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Unter den Opfern war eine vietnamesische Besucherin, der in der Innenstadt von Rio am 17. Mai, in den Rücken gestochen wurde. Kurz vorher wurde eine ansässige Frau, die in einem wohlhabenden Viertel lebte, Opfer eines Messerangriffs. Glücklicherweise, überlebten beide Frauen die Attacke. Im Februar starb allerdings ein deutscher Tourist in der Nähe der Kathedrale der Stadt, nach einem brutalen Messerangriff.

Vor allem in den Favelas, den Armutsvierteln von Rio, herrscht Gewalt

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Vor allem in den Armenvierteln der Metropole, den Favelas, herrschen nach wie vor Willkür und Gewalt. Doch Brasiliens Staatspräsident Dilma Rousseff geht weiter nach Plan, bei den Vorbereitungen für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Ein Jahr vor den Olympischen Sommerspielen arbeiten die Sicherheitskräfte mit Hochdruck daran, Rio de Janeiro als sicher zu präsentieren. Allerdings stoßen die Polizisten bei der Bekämpfung der Kriminalität in den Favelas auf aggressiven Widerstand, bedenkt man, dass im vergangen Jahr mehr als 100 Polizeibeamte im Zuge der Gewalt, starben.

Der Präsident der brasilianischen Hotel Industry Association, Alfredo Lopes, erklärte, dass die "Gewalt" nach Rio zurückgekehrt und "Teil der täglichen Routine" geworden sei. Er kritisierte die brasilianische Justiz, die es angeblich versäumt habe, den Polizisten ausreichende Befugnisse im Kampf gegen die Täter und Gewaltverbrecher zu geben. Er warnte, dass der Tourismussektor der große Verlier sei, wenn solche Verbrechen Teil der Stadt werden. Die hohen Opferzahlen, die zwischen 2009 und 2013 von den Polizisten verursacht wurden, sprechen jedoch gegen den zu milden Kampf gegen die Kriminalität in Rio: 11.000 Menschen (zumeist aus den Favelas) wurden von der Polizei in den vier Jahren getötet.

Der Sicherheitsbeamte von Rio de Janeiro, Jose Mariano Beltrame, sagte, dass die Gewalt "inakzeptabel" sei. Bei einem Versuch zur Bekämpfung der Zunahme der Messerangriffe auf Einheimische und Ausländer, bewachen die Polizisten mit Verstärkungstruppen beliebte touristische Bereiche sowie die Austragungsorte der Olympischen Spiele. Diese Entscheidung wurde nach Protestmärschen, die in der ganzen Stadt aufliefen und nach mehr Sicherheit verlangten, gefällt.

Nach den jüngsten Statistiken der Metropole Rio de Janeiro sollen die Morde im Jahr 2012 zurückgegangen sein. Aber die Todesverbrechen sind schnell wieder auf 21 Prozent angestiegen, was zu dem Tod von 4939 Menschen im Jahr 2014 führte.