Geposted 17.01.2017

#Kultur #Australien

Leben im Untergrund: Von Coober Pedy bis Naours

Seit Jahrhunderten ziehen diese unterirdischen Siedlungen, Geheimgänge und Tunnellabyrinthe Besucher aus aller Welt an. Von Salzbergwerken, schottischen Serienmördern und Unterschlüpfen im Weltkrieg.

Salzbergwerk Wieliczka in Polen

Das Salzbergwerk Wieliczka ist eines der beliebtesten Touristenziele im Süden von Polen. Das Bergwerk wurde bereits im 13. Jahrhundert in Betrieb genommen und ist somit eines der ältesten der Welt. Im Innern gibt es heute zahlreiche Salzskulpturen und vier Kapellen zu besichtigen - einige Räume kann man sogar für Veranstaltungen mieten. - © Peter Ksinan/123RF

Coober Pedy in Australien

Der kleine Ort Coober Pedy im Süden von Australien wurde als Opal-Hauptstadt weltweit bekannt - drei Viertel der wertvollen weißen Opale wurden hier entdeckt. Die ansässige Bevölkerung (etwa 1.700 Menschen) lebt in unterirdischen Wohnhöhlen, um den extremen Temperaturen von über 40° C zu entkommen. Einstige Minen der Ortschaft wurden in Wohnbereiche, Küchen, Buchhandlungen und andere Geschäfte umgestaltet - sogar zwei unterirdische Kirchen gibt es in Coober Pedy, eine davon Serbisch-Orthodox. - © Dmitry Chulov/123RF

Derinkuyu in der Türkei

In der Region Kappadokien in Anatolien gibt es über zweihundert unterirische Städte! Derinkuyu ist die größte darunter und wurde bereits im siebten Jahrhundert v. Chr. gebaut. Auf dreizehn Ebenen, die bis zu 85 Meter in die Tiefe reichen, bietet die Stadt Platz für mindestens 20.000 Personen. - © liskam/123RF

Metro Montreal in Quebec

Montreal beherbergt das größte U-Bahn-System der Welt. Das Netzwerk wurde in den 1960ern gebaut und spannt sich in über dreißig Kilometern an Tunneln quer durch die ganze Stadt. - © AnikaSalsera/123RF

Edinburgh Vaults in Schottland

Die Kammern der South Bridge Vaults in Edinburgh beherbergten ab dem 18. Jahrhundert Tavernen, Schusterwerkstätten und andere Handwerker, wurden aber auch für die Lagerung von allerlei illegalen Gütern verwendet. Hier sollen die Serienmörder Burke und Hare 1828 ihre Leichen versteckt haben, bevor sie sie für anatomische Sektionen an einen Edinburgher Arzt verkauften. Und als wäre das noch nicht unheilvoll genug, soll es in den South Bridge Vaults auch noch spuken: Etliche Besucher schwören, hier den Geist eines Mannes ohne Gesicht erspäht zu haben. Also nichts für schwache Nerven! - © Vadim Georgiev/123RF

Naours in Frankreich

Man geht davon aus, dass die Römer im 3. Jahrhundert mit dem Bau dieser unterirdischen Stadt in Hauts-de-France begannen - aber auch danach wurde kontinuierlich an den Höhlen von Naours weitergearbeitet. In den beiden Weltkriegen diente die Stadt als lebensrettender Unterschlupf für britische und kanadische Soldaten. Heute sind die Gallerien, Wohnräume und Ställe öffentlich zugänglich - sogar einen Freizeitpark gibt es hier mittlerweile. - © PÃ?©ter Gudella/123RF

Atlanta Underground in Georgia

Diese "Stadt unter der Stadt" wurde zwischen 1866 und 1871 geschaffen, um die stetig wachsende Bevölkerung von Atlanta unterbringen zu können. Erst 1969 wurde das beeindruckende Tunnelsystem wiederentdeckt und in jene Anlage umgestaltet, die heute Underground Atlanta heißt: Fünf Hektar und drei Ebenen an Geschäften, Restaurants und Unterhaltungsangeboten bilden einen der belebtesten Orte der ganzen Stadt. - © sean pavone/123rf

Kisch im Iran

In den Tiefen der iranischen Insel Kisch erstreckt sich auf etwa 10.000 Quadratmetern ein riesiges Tunnelsystem. Die Anlage umgibt ein altes unteridisches Aquädukt - ein Kariz - und entstand vermutlich vor etwa tausend Jahren. Heute bietet die unterirdische Stadt zudem Teehäuser, Restaurants und Museen. - © Reza Akbari/123RF