Geposted 13.01.2017

#Ökotourismus #Spanien

Madrid: Wo auf Stadtbussen Gärten wachsen

Die Madrider Stadtverwaltung plant in Zusammenarbeit mit einem Landschaftsarchitekten, die Dächer der Stadtbusse und Haltestellen in urbane Gärten umzuwandeln. Das Ziel: Hitze, Lärm und Luftverschmutzung in der Hauptstadt deutlich verringern und eine nachhaltige Umweltpolitik verfolgen.

"Muévete en verde"

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"Muévete en verde" heißt das neue Projekt, das von der Madrider Bürgermeisterin Manuela Carmena gerade abgesegnet wurde - auf Deutsch so viel wie "Beweg dich umweltbewusst fort". In der spanischen Hauptstadt werden auf den Bussen und Bushaltestellen bald Dachgärten gepflanzt, eine Aktion, die die Umweltbelastung senken und die Lebensqualität in der Stadt verbessern soll.

Die Projektidee stammt vom Landschaftsarchitekten Marc Grañén. Er hat berechnet, dass ein einziger Quadratmeter Grünfläche im Jahr umgerechnet 20 Kilogramm CO2 speichern kann - und dass man in Madrid problemlos an die 100.000 Quadratmeter mit urbanen Gärten beplanzen könnte. 2013 wurde sein "PhytoKinetic"-Gartenprojekt bereits bei den Bussen in Girona angewendet - nun kommt es also auch in die Hauptstadt.

Madrid setzt auf urbane Gärten

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Das innovative Vorhaben ist eines von sechs Umweltprojekten, die aus insgesamt 800 Einsendungen ausgewählt wurden. Die Stadtverwaltung in Madrid will damit vor allem die CO2-Emissionen und den Lärmpegel in der Stadt senken. Auch gegen die Hitze sollen die neuen Gärten helfen, denn im Sommer ist es in den Bussen dank der Dachgärten automatisch 3° C kühler. Dadurch können laut Projektbeschreibung bis zu 30% an Energiekosten eingespart werden.

Als Pilotprojekt wurden vorerst die Linien 27 und 34 auserkoren - an die 17 Millionen Fahrgäste nutzten diese Verbindungen im vergangenen Jahr. Die Gärten sollen auf mithilfe von Metallnetzen und nachhaltigen Materialien auf den Dächern angelegt werden. Diese Umgestaltung wird pro Bus voraussichtlich EUR 2.500 kosten - bei den Haltestellen um Einiges weniger.