Geposted 19.12.2016

#Ausgefallenes #Serbien

Nis oder Nice? - Das ist hier die Frage...

Nis und Nice - ist das nicht das Gleiche? Nein, denn Nis ist die drittgrößte Stadt in Serbien und Nice eine französische Hafenstadt. Doch vier tschechische Urlauber haben wohl keinen Unterschied zwischen den ähnlich klingenden Städten erkannt und sind statt in Frankreich in Serbien gelandet...

Stadtansicht von Nis

Obwohl die deutsche Sprache die Städte Nis und Nizza besser voneinander differenziert, finden wir: Auch die drittgrößte Stadt Serbiens ist einen Besuch wert! Als Beweis hier einige Eindrücke... - © Aleksandar Tomic/123RF

Festung von Nis

Bereits in der Römischen Antike befand sich an dieser Stelle ein Militärlager. Im 18. Jahrhundert haben die Osmanen die Überreste des Lagers verwendet, um eine Festung zu bauen, deren Ruinen bis heute sehr gut erhalten sind. In der Festung sind neben einem schönen Park eine alte Moschee, ein altes Hamam und ein modernes, bis heute genutztes Amphitheater zu finden. Jedes Jahr im September findet innerhalb der Festungsmauern das Rockfestival Nisomnia statt. - © Olga Sipatova/123RF

Denkmal für gefallene Piloten

Dieses Denkmal ist auf dem Platz Mija Stanimirovic zu finden. Es gedenkt aller gefallenen Piloten beider Weltkriege. Auch der Bubanj Memorial Park ist sehenswert. Hier wird den über 10.000 Bürgern von Serbien ein Denkmal gesetzt, die im zweiten Weltkrieg erschossen oder hingerichtet wurden. Der Park befindet sich im Bezirk Palilula. Am erschreckendsten ist wohl das Marmorrelief im Zentrum, das aus fünf 23 Meter hohen Fäsuten besteht. Diese symbolisieren die deutsche Unterdrückung, aber auch finalen Sieg. - © Ð?ндÑ?ей ШевÑ?енко/123RF

Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit

Auch die serbisch-orthodoxe Dreifaltigkeitskathedrale ist ein Muss - egal ob man aus Versehen in Nis gestrandet ist oder es absichtlich Reiseziel war. 1878 wurde Nis vom Fürstentum Serbien erobert. Nachdem infolgedessen die bulgarische und albanische Bevölkerung vertrieben wurde, wechselte die Eparchie Nis zur serbisch-orthodoxen Kirche. Eine Eparchie ist in den Ostkirchen mit dem Bistum der Lateinischen Kirche vergleichbar. - © Ð?ндÑ?ей ШевÑ?енко/123RF

Cele Kula

Cele Kula ist nichts für schwache Nerven. Denn hierbei handelt es sich um einen Turm, der unter Anderem aus Knochen und Schädeln erbaut wurde. Diese gehörten serbischen Rebellen, die bei der Schlacht von Cegar im Ersten Serbischen Aufstand 1809 ihr Leben verloren haben. Bei seiner Fertigstellung besaß das Bauwerk 14 Reihen mit jeweils 17 Totenschädeln. Heute sind nur noch 58 erhalten, da sehr viele gestohlen wurden. Zum Schutz des Bauwerkes wurde 1892 eine Kapelle um den Turm herum erbaut. - © Dragan Zivkovic/123RF

Alte Dampflokomtive

Auch diese alte Dampflokomotive ist es wert, besichtigt zu werden - vor allem in Serbien. Denn hier fahren zwar momentan noch regelmäßig die letzten Kriegsloks in den Kohleminen von Bosien und Serbien, doch bald sollen auch sie ihren Betrieb einstellen. Diese Dampflok, Typ JZ No. 05.025, wurde von der Firma BMAG - Schwartzkopff mit Sitz in Berlin bereits 1930 erbaut und in Betrieb genommen. - © Ð?ндÑ?ей ШевÑ?енко/123RF

Wunderschönes Nizza

Doch natürlich kann Nizza mit Nis in seiner Schönheit mithalten. Um dies zu beweisen, braucht es wohl nicht viel mehr als diesen Ausblick auf die Côte d'Azur. Etwas Vergleichbares zur Promenade des Anglais kann Nis eben nicht bieten. - © marina99/123RF

Altstadt von Nizza

Die Altstadt von Nizza bezaubert mit ihrem südlichen Flair, den kleinen Gassen und den gemütlichen Straßencafés. Nizza ist übrigens auf Platz fünf der bevölkerungsreichsten Städte Frankreichs und erreicht Platz zwei der französischen Städte an der Mittelmeerküste. Außerdem darf Nizza jährlich 4 Millionen Touristen begrüßen. - © Rostislav Glinsky/123RF

Place Masséna

Die Place Masséna ist der Hauptplatz der Stadt. Zwischen 1820 und 1823 erbaut, ist er als Hommage an den Heerführer André Masséna gedacht. Im südlichen Teil des Platzes befindet sich seit 1956 der Brunnen "Fonatine du Soleil", ursprünglich mit fünf Bronzestatuen. Diese repräsentierten fünf wichtige Persönlichkeiten der antiken Mythologie: Die Erde, Mars, Venus, Merkur und Saturn. Immer noch erhalten ist die Marmorstatue des Sonnengottes Apollon. - © nito500/123RF

Kathedrale Saint-Nicolas

Nein, dies ist weder die Auferstehungskirche in St. Petersburg noch die Basilius-Kathedrale in Moskau. Dies ist die russisch-orthodoxe Kathedrale Saint-Nicolas in Nizza. Charakteristisch für diese Kathedrale sind vor allem die sechs goldenen und grünen Kuppeln. Dem typisch russischen Baustil entsprechend, erinnert die Gesamtform an ein griechisches Kreuz. Das Gotteshaus ist die größte russisch-orthodoxe Kathedrale außerhalb Russlands. Sie wurde 1912 zu Ehren des Zars Nikolai errichtet. - © Lucian Milasan/123RF

Wie soll man Nis und Nice auch auseinanderhalten können, wenn beide Städte im Englischen und im Französischen ähnlich ausgesprochen werden? Es ist also nicht verwunderlich, dass vier tschechische Urlauber vor Kurzem erst an ihrem "Zielflughafen" merkten, dass sie nicht an der Côte d'Azur gelandet waren, sondern in Serbien. Scheinbar waren sie davon nicht wirklich begeistert und machten sich sofort per Mietauto Richtung Sofia auf, um vom dortigen Flughafen endlich in das Urlaubsparadies an der Promenade des Anglais zu gelangen.

Sie sagen, Ihnen wäre das niemals passiert? Passen Sie auf, denn vielleicht würden Sie nicht in Nis statt in Nizza landen, aber dafür im kanadischen statt im australischen Sydney? Oder was ist mit dem Inselstaat Grenada in der Karibik statt mit der gleichnamigen spanischen Stadt? Eine derzeitige Gefahr besteht natürlich auch für Bahnreisende, die nach Wolfsburg unterwegs sind. Was ist, wenn man nicht merkt, dass die Station wieder einmal vergessen wurde und man den nächsten Halt Braunschweig für Wolfsburg hält?