Geposted 30.08.2017

#Kultur #Österreich

Tortenschlacht auf Österreichisch

Kaiserschmarrn, Sachertorte und Linzer Torte kennen und lieben Sie? Wir verraten Ihnen, was Sie garantiert noch nicht über die bekanntesten süßen Spezialitäten unserer Gourmet-Nachbarn wussten.

Tortenschlacht

© Jens Metschurat/123RF

Das kulinarische Wahrzeichen Wiens, die Sachertorte, ging aus einer wahren Tortenschlacht hervor. Vor einhundertundfünfundachtzig Jahren musste der Küchenlehrling Eduard Sacher anstelle seines überraschend erkrankten Küchenchefs ein Dessert für den Fürsten Metternich zaubern. Der pfiffige Lehrling buk einen kompakten Schokoladenteig, den er nach dem Backen mit warmer Marmelade bestrich und mit einer Schokoglasur überzog. Fürst Metternichs Gäste waren begeistert und die Sachertorte geboren. Zwischen Sachers Ausbildungsbetrieb Demel und dem Hause Sacher entbrannte ein Jahrzehnte langer Streit um die originale Sachertorte. Seitdem gibt es zwei Versionen, das Original nach streng geheim gehaltenen Rezept aus dem Hause Sacher, sowie "Demel's Sachertorte". Neben dem Teigrezept ist die Glasurmischung des Hauses Sacher ein strenges Geheimnis, sorgt dieses doch für die saftige Konsistenz und den Glanz der Torte.

Süßes Rätel...

© rubisco/123RF

Ein weiteres süßes Rätsel stammt von den Österreicher Zuckerbäckern des 17. Jahrhunderts: Die Herkunft der Linzertorte. Wien oder Linz, das ist mehr als eine reine Geschmacksfrage. Das älteste gefundene Rezept stammt aus der Steiermark und bezeichnet die mürbe Nuss-Johannisbeer-Torte als "Linzer Turdte". Bereits im Alten Ägypten und im Römischen Reich war ähnliches Nussgebäck bekannt, sodass die endgültige Klärung, woher die Bezeichnung "Linz" im Namen stammt, wohl weiterhin Gegenstand von Mythen und Zwist zwischen Wienern und Linzer bleibt.

So ein Schmarrn!

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Sissi und Franz hatten doch nichts mit dem sagenumworbenen Österreicher Kaiserschmarrn zu tun. Der ursprüngliche "Kaserschmarrn" war auch nicht süß, sondern eine deftige Alltagsspeise auf der Senne. Mit "Schmarrn" war einfach zerbröckeltes Brot, zerpflückte Pfannkuchen und Mehl gemeint. Dann war es wohl der berühmte Wiener Schmäh, der mit Augenzwinken das Alltagsessen in einen "Kaiserschmarrn" verwandelte.

Vom Obstbett zum Schokotraum - der Herr Ober bringts!

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Ein paar Ratschläge, damit Sie sich über Ihren Großen Braunen zu Kuchenspezialität mit Schlagobers so richtig genussvoll hermachen können. Die Herren und Frauen Ober bringen ihren Gästen "Herr Ministerialrat" und "Frau Doktor" lieber einen Braunen, einen Verlängerten oder eine Melange, anstelle eines schnöden Kaffees. Studieren Sie also kurz die Karte. Sollten Sie das Gefühl haben, ihren Ober zu belästigen ? ein gutes Zeichen, sie haben ein echtes Traditionscafé erwischt. Lassen Sie sich also ruhig etwas angranteln. Wer dann einen "Spritzer" für eine Weinschorle bestellt und zum Kuchen gern "Schlagobers" hätte, hat so gut wie gewonnen. Die Rechnung wird um fünf bis zehn Prozent Trinkgeld für Herrn oder Frau Ober aufgerundet. Schließlich lassen sich diese auch gern ein Stück Torte schmecken!