Geposted 28.08.2017

#Kultur #Österreich

Die Österreicher - wer hätte das gedacht?

Unser südöstliches Nachbarland Österreich hat Alpen, Kaffeekultur und märchenhafte Einspänner im Repertoire. Stimmt schon, aber wie läuft der österreichische Hase abgesehen davon? Eine überblickhafte Auswahl.

So gehts zu in unserem Nachbarland!

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Wir zäumen das Pferd nicht von hinten auf, schließlich soll unsere Kutsche nach Österreich ins Rollen kommen. Der Anfang also zuerst: Ein kleiner Knigge zu Umgangsformen.

"Griaß di" murmeln sich Österreich jederzeit gerne zu, beim Betreten von Aufzügen, Lokalen und Geschäften werden so allgemein die Anwesenden begrüßt. Um einen eher zurückhaltenden Österreicher aus der Reserve zu locken, sollten sich Österreich-Urlauber diese Grundregel, sowie die Folgenden, zu Herzen nehmen. Denn wenn sich Urlauber über vermeintlich komische österreichische Gepflogenheiten lustig machen, wird das als arrogant verstanden und vor allem Deutschen nur schwer verziehen. Insgesamt sind die Umgangsformen in Österreich etwas formeller als in Deutschland. Zum Beispiel grüßt der "Herr Magistrat" die "Frau Oberstudienrätin". Auf Titel wird größeren Wert bei der Anrede gelegt, auch wird längere Zeit gesiezt bevor mit Vornamen angesprochen wird. Jeglicher eleganten Höflichkeit zum Trotz, gehört das "Bussi links, Bussi rechts" nicht nur für herzliche Österreicher bereits nach wenigen Stunden alte Bekanntschaft zum Abschied dazu, genauso wie das "Wiederschaun".

Zwei weitere Vokabeln, um einen Fauxpas im Supermarkt zu vermeiden: Fragen Sie an der Kasse nach einem "Sackerl" statt einer Tüte, und entsorgen Sie Ihren Abfall im "Mistkübel".

Schau' ma mal?

© Markus Mainka/123RF

Für ihre Gelassenheit sind die Österreicher bekannt. "Schau ma mal" gehört zu den am häufigsten verwendeten Phrasen im Alltag. Ausgedrückt wird damit grundsätzliches Interesse, in dem Unsicherheit über die tatsächliche Realisierbarkeit mitschwingt. Geht es um eine Verabredung, wird ihnen ihr Gegenüber wahrscheinlich ein "Red ma uns noch zusammen" entgegen ? möchten Sie das Treffen realisieren, müssen Sie sich also noch mal melden.

Zu guter Letzt eine Tugend auf der Straße, die wir von den Schweizern kennen: Tempolimit 130 km/h! Das heißt, keine nervigen Drängler und Raser, sondern entspannte Fahrer. Auch um die vielen Kreisel auf dem Land, eine weitere Gemeinsamkeit mit den Schweizern, sollten Sie einfach ganz gelassen eine Extrarunde mit den Österreichern drehen.

Mit diesen paar Regeln pflegen Sie die deutsch-österreichische Freundschaft mit links, und kommen bestimmt in den Genuss der charmanten Höflichkeit unserer Nachbarn.