Geposted 17.09.2017

#Gesellschaft #Deutschland

NOAGERL, GAMSBART UND MÄGNTRATZERL ?! Das müssen Sie übers Oktoberfest wissen!

Die Theresienwiese in der Münchener Innenstadt hat sich gestern wieder in ein buntes Gemisch aus Zelten, Karussells und vielen, vielen Gestalten in Dirndl und Lederhose verwandelt. Denn es ist wieder so weit: Vom 16. September bis 30. heißt es "Oans, zwoa gsuffa", ran an die Maß und den Obatzda! Sie verstehen jetzt schon kein Wort? Nicht schlimm, mit unserem kleinen Wiesn-Führer kommen Sie gut über das Oktoberfest und müssen keine Angst haben, als "depperter Saupreiß" (unwissender Nicht-Bayer) "arschlings" zu landen.

O'zapft is - Alles rund ums Bier

Brezn, ozapfa, Maß - es gibt ein paar Ausdrücke, die Sie in den Zelten unbedingt draufhaben sollten. Brezn kennen die meisten noch, es ist die Bayerische Brezel. Auf dem Oktoberfest wird vor allem die überdimensionale Riesnbreze gerne gefuttert. Ozapfa bedeutet, ein Bierfass anzustechen. Das passiert jedes Jahr traditionellerweise zur Eröffnung des Oktoberfests, der Oberbürgermeister muss dabei den Zapfhahn mit möglichst wenig Schlägen ins Fass treiben und ruft dann "O'zapft is!" ("Es ist angezapft!"). Das lassen sich die Wirte nicht zweimal sagen, sie dürfen ab dann mit dem Ausschank beginnen. Das am häufigsten bestellte ist wohl die Maß, was einen Liter Bier bedeutet:? No? fünf Maß biddscheen!? Übrigens: Man kann auch einen halben Liter bestellen (" a Hoiwe"), das "Quartl" als Viertelliterbier wird auf dem Oktoberfest allerdings mit Missachtung gestraft.

Traditionen neu erklärt

© kzenon/123RF

Jetzt sind Sie perfekt gerüstet für den Spaß! Stecken Sie sich genug Fuchzga (Fuffziger) ein, denn auch das Diridari (Geld) darf auf dem Wiesnbummel nicht fehlen. Sollten alle Stricke reißen, merken Sie sich den Satz und versuchen Sie's beim Tischnachbarn mit der unmissverständlichen Aufforderung, eine Runde auszugeben: "Stöi oane auf!" Wenn Sie sich jetzt auch denken "Mei, I hob glusts auf oane Maß" - rein in die Trachten und ab auf die Wiesn zur Fetzngaudi!

Fangen wir mit den Basics an: Was hat es eigentlich mit der (oder den?) berühmten Wiesn auf sich? Das ist eigentlich ganz einfach - das Oktoberfest findet jedes Jahr am selben Ort statt, und zwar auf der Theresienwiese. Daher stammt der Ausdruck Wiesn, aber aufgepasst! Oft wird fälschlicherweise von "den Wiesn" im Plural gesprochen, in Bayern ist aber "Wiesn" der Singular zum hochdeutschen Wort Wiese. Also, weder Wiesen, noch Wies'n - es heißt Wiesn.

Hauptsache das Dirndl sitzt

Jetzt stellen Sie sich das Ganze bitte noch in den auf dem Oktoberfest obligatorischen Trachten vor: Das Madl im Dirndl, der Bub in Lederhosen. Das war aber noch nicht alles! Schonmal was von Ditschi, Gamsbart und Taubenschlag gehört? Während Ditschi den bayerischen Hut mit Delle in der Mitte bezeichnet, ist der Gamsbart mit seinem buschigen Fellaufsatz schon fescher. Mit dem Charivari wird's dann ganz schick: Mit dem Schmuckgehänge hübschen die Männer ihre Lederhose auf. Für die Frauen ist (jedenfalls aus männlicher Sicht) nur eines wichtig: ein Dirndl sitzt nur mit guter Bestückung, die man -ohne Witz- Gaudinockerln nennt! Da hört man schon mal den einen Bub anerkennend zum anderen sagen: "Schau da de Gaudinockerln o."