Geposted 09.05.2017 (Bearbeitet am 30.05.2017)

#Ökotourismus #Deutschland

Wie man umweltbewusst reist, ohne auf etwas zu verzichten

Mittlerweile ist überall präsent, dass es sinnvoll ist, achtsamer mit der Natur umzugehen und ein bisschen auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu achten. Wenigstens im Urlaub möchte man da die Zeit doch unbekümmert genießen können, ohne immer das Leid der Welt im Hinterkopf zu haben. Trotzdem gibt es ein paar kleine Dinge, die jeder beachten kann, um etwas zum Umweltbewusstsein beizutragen. Und das bedeutet nicht Verzicht, sondern führt auch zu bereichernden Erfahrungen.

Reiseziel

Klar, wirklich klimafreundlich sind nur Radtouren von zu Hause aus oder zumindest Urlaubsorte im eigenen Land, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Mitfahrgelegenheit zu erreichen sind. Doch es ist auch möglich, seinen Urlaub nicht am örtlichen Badesee zu verbringen und trotzdem umweltbewusst zu reisen.

Wegen der hohen Umweltbelastung durch den Flugverkehr sollte man sich bei der Urlaubsplanung zum Beispiel fragen ob es nicht ein ebenso attraktives Ziel in Europa gibt, das sich bestenfalls mit der Bahn erreichen lässt. Soll es doch ein entfernterer Ort sein, ist es sinnvoll, wenn die Entfernung in einem angemessenen Verhältnis zur Reisedauer steht - auch wenn ein Wochenendtrip nach Mallorca vielleicht eine willkommene Abwechslung vom Alltag ist.

Unterkunft

© ivohausner/123RF

Viele Menschen möchten es im Urlaub so komfortabel wie möglich haben, für die einheimische Bevölkerung sind große Hotels in der Regel allerdings wenig gewinnbringend. Oft preisgünstiger, weniger anonym und vor allem interessanter ist es, in familiär geführten Pensionen oder Privatunterkünften unterzukommen. Im besten Fall unterstützt man so nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern knüpft auch direkt Kontakt zu den Menschen vor Ort, bekommt Tipps aus erster Hand und vielleicht ein landestypisches Frühstück. Insgesamt ist es sicherlich eine authentischere Erfahrung, die einen besseren Einblick in die Kultur und das wirkliche Leben der Menschen liefert.

Wer trotzdem lieber im Hotel übernachtet, kann darauf achten, dass das Hotel als nachhaltig zertifiziert ist (zum Beispiel durch Green Key Global, Green Globe oder EcoRooms). Das bedeutet, dass das Hotel erneuerbare Energien und umweltfreundliche Produkte benutzt und den Müll recycelt.

Egal wofür man sich letztendlich entschieden hat - auch in der Unterkunft kann man ein paar Dinge beachten, die nicht besonders schwierig sind, aber einen Unterschied machen. Im Urlaub zahlt man die Stromrechnung zwar nicht selbst, trotzdem kann man das Licht ausschalten, wenn man den Raum verlässt und man sollte sich fragen, ob es wirklich nötig ist, jeden Tag alle Handtücher und die Bettwäsche zu wechseln.

Transportmittel vor Ort

Dass niemand nach Thailand oder Argentinien laufen kann, ist offensichtlich. Aber vor Ort angekommen umweltfreundlich zu reisen, ist meistens nicht so schwer - und definitiv interessanter. Statt Inlandsflügen gibt es in vielen Ländern die Möglichkeit, auch längere Strecken mit dem Zug oder Bus zurückzulegen. Das dauert zwar vielleicht etwas länger, aber man bekommt schöne Eindrücke vom Land und oft führt es auch zu netten Begegnungen mit anderen Reisenden.

Ist man in einer Stadt unterwegs, empfiehlt es sich - besonders bei schönem Wetter - viel zu Fuß zu gehen. Das ist nicht nur umweltfreundlich und man bewegt sich ein bisschen, sondern hilft auch dabei, sich schneller zu orientieren. Und vielleicht entdeckt man so auch ein schönes kleines Café oder einen versteckten Park, den man sonst übersehen hätte.

Essen und Trinken

© satina/123rf

Beim Essen macht man meist die besten Erfahrungen, wenn man landestypische Lebensmittel ausprobiert. Am einfachsten funktioniert das, indem man schaut wo die Einheimischen essen gehen, und sich erkundigt, welche Produkte regional angebaut oder produziert werden. So entdeckt man vielleicht ein neues Lieblingsgericht und unterstützt nebenbei die Menschen vor Ort. Und ganz ehrlich - wer in Japan, Thailand oder Südamerika zur nächsten Fastfood-Kette geht, verpasst eine ganze Menge.

Ansonsten empfiehlt es sich, ein bisschen auf die gleichen Dinge zu achten wie zu Hause - es ist zum Beispiel immer praktisch, eine Stofftasche dabeizuhaben und seinen Müll nicht einfach irgendwo abzustellen, selbst wenn der nächste Mülleimer ein Stückchen weiter entfernt ist. Darüber hinaus lohnt es, sich zu informieren ob man das Leitungswasser im Reiseland bedenkenlos trinken kann. Dadurch spart man nicht nur drei Plastikflaschen pro Tag, sondern oft auch viel Geld.

Aktivitäten

Auch wenn man auf Reisen gern spannende Dinge unternehmen möchte, kann man seine Aktivitäten ein bisschen an die Bedingungen vor Ort anpassen. Einige der angebotenen Touren, verfolgen eventuell keine ethischen Grundsätze, sondern belasten die Umwelt eher oder zerstören ursprünglich unberührte Natur - es lohnt sich immer, sich zu informieren.

Natürlich sollte man seinen Urlaub in erster Linie genießen und sich entspannen, oft ist es allerdings so, dass nachhaltiges Reisen auch um einiges spannender ist, da man intensiver mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommt, sich mehr anpasst und dadurch auch mehr in die andere Kultur eintaucht.