Geposted 02.12.2016

#Kultur #Tunesien

Weshalb Tunesien noch immer ein Traumziel ist

Der Tourismus in Tunesien hat in den vergangenen Jahren stark gelitten, denn nach zwei Terrorangriffen verloren die Besucher den Mut. Dabei gibt sich Tunesien alle Mühe, das Land so sicher wie möglich zu machen und setzt dabei auf ganz ähnliche Methoden wie Paris. Ganz langsam wagen sich die ersten Touristen zurück und das ist auch gut so, denn wer nicht fährt, verpasst eine wunderbare Reise.

Tunis

Die Hauptstadt Tunis hat dem ganzen Land ihren Namen gegeben und ist eine Stadt in der Gäste ein unglaubliches Kulturprogramm erwartet. Eines der Highlights ist die Ez-Zitrouna Moschee, die zweitgrößte Moschee des Landes. Doch auch das Nationalmuseum von Bardo, die vielen kleinen Straßen dieser unglaublich modernen arabischen Stadt, die Marktstände und kleinen Cafés, in denen man den berühmten Minztee genießt, haben eine unglaubliche Anziehungskraft. - © Uta Scholl/123RF

Kathago

Karthago ist eine unvergleichlich geschichtsträchtige Stadt und war einst die drittgrößte Stadt des Römischen Reichs. 814 von den Phöniziern gegründet, rissen die Römer alles nieder und erbauten unter Julius Caesar eine neue Stadt. In der Antike war Karthago bereits sehr bedeutsam, verlor anschließend jedoch immer mehr an Macht. Heute können die gut erhaltenen Ruinen der am Meer liegenden Metropole besichtigt werden und laden zu einer Reise in die Vergangenheit ein. - © Calin-Andrei STAN/123rf

Minztee

Jeder kennt ihn - den berühmten Minztee, der typisch für die meisten arabischen Länder ist. An allen Ecken wird in kleinen, aber gemütlichen Cafés oder an Straßenständen der mit Honig gesüßte Tee angeboten, den Sie unbedingt probieren sollten, wenn Sie es noch nicht getan haben. - © ziashusha/123RF

Chott el Djerid

Diese Salzwüste mit Salzsee im Süden Tunesiens wurde in der Antike Tritonsee genannt und erstreckt sich über eine Fläche von 7700 Quadratkilometer. Schon Karl May nutzte dieses Gebiet für seinen Roman "Durch Wüste und Haren" und auch die Macher von Star Wars waren von den Qualitäten des Gebietes überzeugt - wiederholt wurden Szene hier gedreht. - © Roberto Binetti/123RF

Dougga

In Dougga kann man sich das Leben in der Römerzeit einfühlen. Das UNESCO Weltkulturerbe gilt als die am besten erhaltenen Ruinen Tunesiens. In dem fabelhaft erhaltenen Amphitheater finden jeden Sommer während des Dougga-Festivals Aufführungen statt, bei denen vornehmlich, aber nicht nur Dramen präsentiert werden. - © Sergey Sukhanov/123RF

Sahara

Wagen Sie sich auf ein ganz besonderes Abenteuer und erkunden Sie die Sahara auf dem Rücken eines Kamels. Geführte Touren mit oder ohne Übernachtung sorgen für eine sichere Safari, so brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen und können den überwältigenden Anblick in vollen Zügen genießen. - © Oleg Seleznev/123RF

El-Kantaoui

Diese kleine tunesische Hafenstadt wurde auf dem Papier geplant und liegt etwa 10 Kilometer nördlich von Sousse. Starten Sie auf eine Fahrt mit einem der Piratenschiffe und erkunden sie die Küste wie ein Freibeuter. - © Ievgenii Fesenko/123rf

Korallenküste

300 Kilometer Küste mit einer Vielzahl von Korallenbänken und Meeresbewohnern erwarten Sie im Norden des Landes. Unzählige kleine Buchen entlang der Küste bieten genügend Privatsphäre, um den Tauchgang zu genießen, während das hügelige Land zu Wanderungen einlädt. - © Brian Kinney/123RF

Kairouan

Die heilige Stadt Kairouan gilt nach Mekka, Medina und Jerusalem als die bedeutendste Stadt des Islams und war bis ins 11. Jahrhundert hinein Hauptstadt Tunesiens. Es heißt, dass sieben Besuche in diese Stadt einem Besuch in Mekka gleichkommen. Da ist es kaum überraschend, dass es dort vor Moscheen wimmelt und das wichtigste Gotteshaus Tunesiens, die Sidi-Oqba-Moschee, sich hier befindet. - © Ievgenii Fesenko/123rf

Djerba

Auf der Insel Djerba finden Sie nicht nur den perfekten Ort für ein wenig Erholung, sondern auch die am besten erhaltene Moschee Nordafrikas. Noch heute pilgern zahlreiche Juden zur al-Ghriba-Synagoge, die 1920 errichtet wurde. Sie beheimatet eine der ältesten Thorarollen der Welt. Zugang ist nur mit Kopfbedeckung erlaubt. - © nono07/123RF

See von Tunis

Diese malerische Lagune zwischen Tunis und dem Mittelmeer hat eine Fläche von 37 Quadratkilometern, ist jedoch nur einen Meter tief. Früher diente die Lagune tatsächlich als Hafen, sie wurde jedoch zunehmend versandet und so musste der Hafen von den französischen Kolonialherren schließlich umgeplant werden. - © fotobym/123RF

El Djam

Diese kleine Stadt im Zentrum Tunesiens wurde auf den Ruinen der römischen Stadt Thysdrus gegründet und ist berühmt für das außergewöhnlich gut erhaltene Amphitheater, das einst das drittgrößte des gesamten Römischen Reiches war. Wer weiter in die Geschichte der Stadt eintauchen will, bekommt im örtlichen Museum die Möglichkeit dazu. - © photootohp/123RF

Sfax

Die zweitgrößte Stadt Tunesiens ist ein florierendes Industrie- und Handelszentrum direkt am Mittelmeer. Die Stadt gilt bisher als Geheimtipp und wird selbst in den bestbesuchtesten Zeiten kaum von Touristen heimgesucht - trotz einer wunderschönen Altstadt, dem Hafen, einer beeindruckenden Moschee und drei Museen, die sich der traditionellen Kunst gewidmet haben. - © Ievgenii Fesekno/123RF

Die tunesische Küche

Die tunesische Küche ist unglaublich vielseitig und lecker! Es werden meist landestypische Gewürze und Zutaten verwendet, die ein fabelhaftes Gericht nach dem anderen ergeben. Zudem ist seit der Revolution ein Trend entstanden, die traditionelle Küche mit modernen Elementen zu mischen und noch einfallsreicher zu machen. Eines der typischen Gerichte ist beispielsweise Tajine. Der Name bezeichnet sowohl das Kochgerät, einen Tontopf, als auch die darin zubereiteten Schmorgerichte. - © Elzbieta Sekowska/123RF

Matmata

Ein weiterer Ort, der durch Star Wars bereits Berühmtheit erlangte, ist der Berberort Matmata. Die Landschaft ist geprägt von zahlreichen Krateröffnungen, in denen sich die Wohnungen der Berberstämme befinden. So sind sie im Sommer vor der Sonne und im Winter vor der Kälte geschützt. Der Ort kann jedoch nur in Form von Gruppenführungen besichtigt werden, damit die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleibt. - © photootohp/123RF

Die Sicherheitsfrage

Tunesien gibt sich derzeit alle Mühe, das Land so sicher wie möglich zu machen. Dabei spielen zusätzliche Überwachungskameras, Gepäckkontrollen und uniformierte sowie zivile Sicherheitskräfte eine große Rolle. Das Auswärtige Amt warnt derzeit nicht direkt vor Reisen nach Tunesien, empfiehlt jedoch, sich über die aktuelle Situation auf dem Laufenden zu halten.

Tunesien - das modernste arabische Land

Tunesien gehört zu den Maghreb-Staaten und ist flächenmäßig etwa doppelt so groß wie Österreich. Von den fast 11 Millionen Einwohner sind 98 Prozent Tunesier und 98 Prozent Muslime. Das nördlichste Land Afrikas ist nur 140 Kilometer von Sizilien entfernt und verbindet mediterranes und arides Klima miteinander.

Im Laufe der Zeit hatten unterschiedlichste Völker in Tunesien die Macht. Ursprünglich lebten verschiedene Berberstämme im Land, die heute nur noch eine sehr kleine Minderheit ausmachen. 800 vor Christus entdeckten die Phönizier die Region für sich und errichteten die ersten festen Niederlassungen entlang der Küste. Anschließend fiel Tunesien unter die Herrschaft der Römer, die das Land zu einem Teil der Provinz Africa machten.

Bis zum Beginn der Arabisierung war das Christentum die vorherrschende Religion, wurde schließlich jedoch verdrängt. Im 16. Jahrhundert errichtete das Osmanische Reich ein Sultanat, das bis zur Eroberung durch Frankreich anhielt. Bis 1956 blieb Tunesien französisches Protektorat ehe es durch die Neo-Dustur-Partei zur Unabhängigkeit und in ein autoritäres Regime geführt wurde, das erst durch die Revolution 2011 ein Ende fand.