Sichuan ist die größte Provinz im Südwesten Chinas. Die Region war lange Zeit nur schwer zugänglich, aber zwischenzeitlich ist sie ein absolutes Muss für China-Besucher, die das Reich der Mitte auf Ihrer Reise noch besser kennen lernen möchten. Im Osten erhebt sich ein riesiges, bis zu 6.000 Meter hohes Gebirge. Die aus den Wolken herausragenden Gipfel sind die ersten Ausläufer des nahe gelegenen Himalayas. Wanderer, die sich in dieses Gebiet vorwagen, werden mit einer prächtigen Aussicht belohnt. Daneben ist die Provinz von Ebenen durchzogen, die das Becken des Jangtsekiang, dem drittlängsten Fluss der Welt, bilden. Knapp 100 Millionen Menschen leben in den flachen oder gebirgigen Gebieten der Provinz Sichuan, davon allein 4 Millionen in der Hauptstadt Chengdu. Außerhalb der Städte ist die Natur geprägt von ausgedehnten Höhenwäldern, die auch die Heimat des Großen Pandas, dem berühmtesten Vertreter der hiesigen Fauna, sind. Die Provinz verfügt zudem über ein reiches kulturelles Erbe. Sichuan besitzt sage und schreibe 7 Kultur- und Naturdenkmäler, die in das Welterbe der UNESCO aufgenommen wurden. Mit anderen Worten: Die Provinz Sichuan, die fernab der Hektik der Großstädte an der chinesischen Ostküste liegt, ist allein schon eine Reise wert.
Das einheimische Kunsthandwerk ist sehr vielfältig. Es ist wahrlich nicht schwer, ein passendes Souvenir zu finden. Chengdu ist vor allem für seinen Antiquitätenmarkt bekannt, auf dem Möbel, Schmuck, Töpferwaren, etc. verkauft werden. Die Auswahl ist groß, wobei man dort mindestens ebenso viele echte Antiquitäten wie Fälschungen findet. Also Augen auf! Auch die unterschiedlichsten Stoffe sind problemlos erhältlich wie z.B. Stickereien oder Brokat aus Sichuan, Seide, tibetische Wandbehänge. Und nicht zuletzt werden in der Region um Chengdu auch einige berühmte Premium-Teesorten produziert. Ein echter Geheimtipp für Teeliebhaber! Die Öffnungszeiten der Geschäfte schwanken offiziell zwischen 08.00 Uhr bzw. 08.30 Uhr sowie 20.00 Uhr oder 20.30 Uhr (im Winter von 09.00 Uhr bis 19.00 Uhr), aber einige Läden haben bis 21.00 Uhr geöffnet. Bedenken Sie jedoch, dass Sie fast genauso viele ?Made in China?-Waren auf chinesischen Märkten und in China-Läden daheim finden, wie hier vor Ort... In Großstädten gibt es große Malls, die mit unseren riesigen Einkaufszentren vergleichbar sind. Wenn man jedoch abseits der Ballungszentren in den kleinen Dörfern des Hinterlandes unterwegs ist, trifft man auf ältere Frauen, die alle Arten von Alltagsgegenständen anbieten: Bestickte Taschen, Armbänder und Anhänger aus Silber, etc. Feilschen ist hier immer angesagt!
Die Küche der Provinz Sichuan gilt als besonders scharf. Die Gerichte werden oft mit Szechuan-Pfeffer abgeschmeckt, diesem besonderen Gewürz, das auf der Zunge brennt und zugleich säuerlich schmeckt. Wenn man nicht daran gewöhnt ist, kann er sogar ein Taubheitsgefühl auf der Zunge hervorrufen. Um das unliebsame Brennen im Mund zu vermeiden, sollte man bei der Bestellung unbedingt angeben, dass man nichts Scharfes möchte! In den Restaurants gibt es oftmals Tische mit einem Loch in der Mitte. Dort hinein wird der Topf für das so genannte Huoguo, eine Art Fondue, gestellt. Man muss sich lediglich Fleisch, Gemüse, Pilze und Tofu nehmen, auf Spieße stecken und alles im Topf garen. Das macht Spaß und schmeckt! Für den kleinen Hunger sind die so genannten Xiaochi (Snacks) die beste Wahl. Die Auswahl in den Restaurants ist riesig: gebratene, gekochte oder gedünstete Nudeln oder Teigtaschen, etc. Tofu in allen möglichen Formen und natürlich Reis, der bei keinem chinesischen Gericht fehlen darf. Im Restaurant empfiehlt es sich, angesichts der unglaublichen Vielfalt an Gerichten und der Schwierigkeit, die auf Chinesisch geschriebene Speisekarte zu entziffern, einen Abstecher in die Küche zu machen und mit dem Finger auf das Gericht zu zeigen, das Ihnen am schmackhaftesten erscheint. Bier, auf Chinesisch Pijiu, ist absolut überall erhältlich, ebenso wie Erfrischungsgetränke, einschließlich Coca-Cola. Probieren Sie auch Hochprozentiges wie den Schnaps Maotai.
Als beste Reisezeit für Sichuan eignen sich Frühjahr und Herbst. In dieser Zeit ist das Klima am angenehmsten, denn im Winter ist es im Allgemeinen recht kalt, wogegen die Sommermonate heiß und sehr regenreich sind. Was muss in den Koffer? Die Chinesen nehmen es mit der Kleiderordnung nicht allzu streng. Man sollte nur nicht allzu aufreizende Kleidung tragen. Idealerweise reist man mit leichtem Gepäck: T-Shirts und Anoraks kann man günstig vor Ort erstehen. Im Winter besteht keine Notwendigkeit, sich übermäßig warm anzuziehen, aber man sollte insbesondere in Höhenlagen immer einen Pullover oder eine Strickjacke dabei haben. Während der Regenzeit ist Baumwollkleidung am bequemsten, denn die Hitze ist auch dann sehr stark. Regenjacke und wasserfeste Schuhe aber bitte nicht vergessen! Was Medikamente betrifft, kann die Umstellung von der gewohnten Ernährung Magenprobleme, wie beispielsweise Sodbrennen, mit sich bringen; Sie sollten daher Tabletten in Ihrer Reiseapotheke vorsehen, um auftretende Schmerzen sofort behandeln zu können. Eine weitere Vorsichtsmaßnahme: Fotokopien ihres Reisepasses und Ihrer Passfotos können sich bei Verlust dieser Dokumente als äußerst nützlich erweisen. Und nicht zuletzt besteht bei Kreditkartenzahlungen ein hohes Missbrauchsrisiko. Verwenden Sie Ihre Karte möglichst selten und ausschließlich in größeren Betrieben und entfernen Sie sich nie während des Zahlungsvorgangs.