Schluss mit Straßensex und Saufgelagen - Strengere Sitten am Ballermann

Praktische Reisetipps


Saufgelage, Sünden und Straßensex - das sind die Stichworte der Playa de Palma, Mallorcas berühmtester Partymeile. Doch damit soll bald endgültig Schluss sein. Bereits des Öfteren hatte die Verwaltung der Hauptstadt angekündigt, strengere Sitten einzuführen, doch diesmal scheint sie aus ihren Drohungen Ernst zu machen. Damit Sie sich beim nächsten Mallorca-Urlaub keinen Ärger einhandeln, finden Sie hier eine Übersicht über die strengen, neuen Benimmregeln.

Zu viel nackte Haut

Insgesamt wird es für jede Art "unsittlichen Verhaltens" saftige Geldstrafen geben. Ganz oben auf der Liste der Sittenwidrigkeiten steht dabei das Zeigen nackter Haut. Wer halbnackt oder in Badekleidung durch die historische Altstadt streift, der wird gehörigen Ärger mit der Polizei bekommen. Männer, die in der Innenstadt ihren Oberkörper zur Schau stellen und Frauen, die gerade mal mit einem Bikini bekleidet ihren Einkaufsbummel antreten, sind bislang keine Seltenheit und den Inselbewohnern ein gewaltiger Dorn im Auge. Schon bald kostet dieses luftige Vergnügen 50 bis 200 Euro.

Die neue Regelung schränkt dabei keineswegs das Badevergnügen der Touristen ein, denn am Strand und an den Uferstraßen ist das Herumlaufen in Badebekleidung nach wie vor erlaubt. Urlauber können also weiterhin im Badeoutfit den Weg vom Hotel zum Strand antreten oder sich halbnackt eine Erfrischung in einer der zahlreichen Strandkneipen gönnen. Lediglich wer in der Innenstadt zu viel Haut zeigt, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen.

Straßensex, Saufgelage und die kleinen Sünden des Lebens

Auch der Straßenprostitution, welche in letzter Zeit ausufernde Züge annahm, wird nun der Kampf angesagt. Vor allem im Ballermann-Viertel an der Playa de la Palma und rund um die zahlreichen Hotels sorgt Straßensex für Probleme. Zukünftig werden Freier für diese Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld von 200 bis 400 Euro bestraft - Die Dirnen haben nichts zu befürchten.

Auch mit öffentlichen Saufgelagen soll zukünftig Schluss sein. Bereits im vergangenen Jahr waren die lärmenden Sangria- und Bierexzesse auf der Ballermann-Promenade verboten worden. Anscheinend zeigte die Maßnahme aber nicht den gewünschten Erfolg, denn nun wird sie verschärft und auf das gesamte Urlaubsviertel an der Playa de la Palma sowie auf das sonstige Stadtgebiet ausgeweitet. Das Bechern bis zum Umfallen ist also nur in Wirtschaften und Biergärten weiterhin erlaubt.

Das sind nur einige der vielen Punkte aus dem "neuen Gesetz für bürgerliches Benehmen", welches den Urlaub auf der Partyinsel zukünftig zivilisierter gestalten soll. Hinzu kommen unzählige weitere kleine Verhaltensweisen, bei denen die Polizei zukünftig nicht mehr wegschauen wird: Das Urinieren an Hauswände, auf die Straße spucken, Hundehaufen, Wegwerfen von Zigarettenkippen, Stören der Mittags- und Nachtruhe sowie das Radfahren auf Gehwegen - all das wird die Übeltäter bald teuer zu stehen kommen. Auch das beliebte "Balconing", also das Hinaufklettern auf Balkons, wird bestraft werden. Aus gutem Grund, denn jährlich kommt es dabei zu tödlichen Unfällen.

Einige Wochen Schonfrist - dann wird es ernst
Ein paar Wochen lang wird den Touristen nun noch eine Schonfrist gegönnt. An der Playa de Palma wird es ab Mitte Juni dann seriöser zugehen, in der Innenstadt erst ab September. Ob sich die Sittensünder dank der Strafen tatsächlich in überkorrekte Anstandspersonen verwandeln werden, wird sich dann zeigen. Sollten all die Regelungen von den Touristen tatsächlich eingehalten werden, so würde man den Ballermann in seiner jetzigen Form wohl schon bald nicht wiedererkennen.
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