Geposted 21.05.2015

#Transport #Deutschland

Ende der Bahnstreiks nach Schlichtungsverfahren

BAHNSTREIK - Die Lokführer nehmen ihre Arbeit heute wieder auf, nachdem sich die GDL mit der Bahn auf einen vorläufigen Kompromiss geeinigt hat. Nun beginnt ein mehrwöchiges Schlichtungsverfahren zwischen Bahn und GDL. Allerdings könnte es noch den ganzen Tag dauern, bis die Bahn wieder zum normalen Fahrplan zurückkehren kann.

Noch heute nimmt der Streik der Lokführergewerkschaft GDL ein Ende, und die Züge rollen wieder nach Plan. Seit heute Morgen um 7.00 Uhr arbeitet die Bahn mit Hochdruck daran, den Bahnverkehr wieder planmäßig in Gang zu setzen, laut GDL wird dies aber noch bis in die Abendstunden um 19.00 Uhr dauern.

Vor zwei Tagen hieß es noch, dass GDL-Chef Weselsky den bislang längsten Ausstand in der Geschichte der Deutschen Bahn plane. In der Nacht zum Donnerstag einigte sich die GDL mit der Bahn allerdings auf ein Gesamtschlichtungsverfahren nach monatelangen Streikserien- seit Anfang September 2014, legten die Lokführer der GDL insgesamt neun Mal ihre Arbeit nieder.

Erster Schritt zu einer Lösung im Tarifkonflikt

© Foto: dpa

GDL-Chef Weselsky und Bahn-Personalvorstand Weber einigten sich nach einem zwei Tage langen Geheimgespräch auf ein Gesamtschlichtungsverfahren in dem festgefahrenen Tarifkonflikt. Das Schlichtungsverfahren ist vom 27. Mai bis zum 17. Juni 2015 angesetzt- während dieser Zeit besteht Friedenspflicht. Im Schlichtungsprozess soll Ministerpräsident Bodo Ramelow für die GDL sprechen, und der ehemalige Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, für die Bahn.

Zudem wuchs der Druck sowohl für die GDL als auch die Bahn, nachdem die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ebenfalls gedroht hat in den Streik zu treten, sollte bis Donnerstag keine Einigung zwischen den beiden Kontrahenten erzielt werden. "Wir werden streiken müssen, wenn wir am Donnerstag nicht zu einem Ergebnis kommen", sagte EVG-Chef Alexander Kirchner der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe) "Die Kolleginnen und Kollegen wollen jetzt ein Ergebnis."

Forderungen der EVG und der GDL an die Bahn gehen auseinander

Die EVG verlangt von der Bahn eine Gehaltserhöhung um 6 Prozent, während die konkurrierende Lokführergewerkschaft GDL auf 5 Prozent mehr Lohn für die Lokrangierführer plädiert sowie eine Verkürzung der Arbeitszeit pro Woche auf 38 Stunden und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Überstundenbegrenzung, Änderung der Schichtfolge, Anrechnung von Arbeitszeiten, Verbesserungen bei den Ruhetagen). Die Forderungen der beiden Gewerkschaften an die Deutsche Bahn gehen auseinander, was zu weiteren Schwierigkeiten führen könnte. Zuletzt versuchte der Bahn-Konzern mit einer Lohnerhöhung um 4,7 Prozent die Wogen zu glätten, doch dies sei "weit von dem entfernt", was für die EVG akzeptabel wäre.

Feststeht, dass Bahnreisende vorerst aufatmen können und am reisestarken Pfingstwochenende mit der Bahn, voraussichtlich ohne Störungen an ihr Ziel gelangen.

Quellen: Tagesschau, n-tv, Welt, Süddeutsche