Aus welchen Gründen darf der Pilot umkehren?

Bei einer gefährdeten Sicherheit an Bord, kann der Pilot in Absprache mit den zuständigen Leitstellen am Boden die Entscheidung zur Landung treffen. "Der Kapitän übt die absolute Bordgewalt aus. Er ist der Vertreter der Sicherheitsbehörden seines Landes", so Reiserechtler Ernst Führich. Die folgenden Faktoren können ihm Anlass zur Umkehr oder Zwischenlandung geben.

Randalierende Passagiere

"Disruptive passengers" heißt auf Deutsch so viel wie "Störenfried" und bezeichnet im internationalen Luftverkehr jene Passagiere, die für Unruhen sorgen. Bombendrohung, Trunkenheit oder Belästigung an Bord können Gründe für eine außerplanmäßige Landung sein. Die Kosten dafür trägt der verantwortliche Fluggast und "das geht in die Zigtausende Euro", warnt Führich.

Dabei unterscheidet sich die Toleranzgrenze gegenüber pöbelnden Passagieren von Airline zu Airline, meist je nach Herkunftsland der Fluggesellschaft. Steht nach dem Zwischenfall ein Gerichtsverfahren an, haben die Fluggäste häufig schlechte Karten. Der Reiserechtler meint: "Ich kenne keinen einzigen Fall, wo das Gericht dem Pilot nicht geglaubt hat."

Bei einem aufkommenden Sturm oder gar einem Hurrikan kann der Pilot die Flugroute ändern oder eine Zwischenlandung einleiten. In diesem Fall handelt es sich um einen Fall von höherer Gewalt. "Dagegen können Passagiere wenig einwenden", erklärt Führich. Ebenso die Entscheidung zum Umfliegen eines Kriegsgebiets fallen der Pilot und seine Airline.

Technische Probleme

Was passiert wenn der Kapitän merkt, dass etwas mit der Maschine nicht stimmt? Auch bei einem solchen Szenario darf er umkehren oder irgendwo zwischenlanden. Bei Verdacht auf technischen Mängeln geht die Sicherheit immer vor. Er geht dann lieber einmal mehr herunter, als später ungewollt...

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Quellen: t-online