Geposted 27.04.2015 (Bearbeitet am 27.01.2016)

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Die schlimmen Auswirkungen des Erdbebens in Nepal

ERDBEBEN - Das Leid in Nepal ist entsetzlich: Ein verheerendes Erdbeben hat eine Katastrophe auf allen Ebenen in Nepal angerichtet. Tausende Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen und jahrhundertealte Denkmäler und Tempel wurden den Erdboden gleichgemacht.

Am Samstag hat ein Erdbeben der Stärke 7,8 (ab Stärke 5 wird es schon gefährlich) auf der Richterskala eine Schneise der Zerstörung im Gebiet des Himalaya hinterlassen. Bislang ist von 3218 Toten die Rede und 6500 Verletzten. Mit der Ausweitung des Suchgebietes in die abgelegeneren Regionen des Himalayas, steigt die Opferzahl beständig. Nach Angaben von Geologen, war es das stärkste Erdbeben in Südasien seit 80 Jahren.

Nepal, eines der ärmsten Länder Südasiens, verlor bei den starken Erdbeben Kulturschätze von unschätzbarem Wert. Für ein Land, das stark vom Tourismus abhängig ist, könnten sie Zerstörungen langfristig schlimme Folgen haben.

Was einst Weltkulturerbe war, liegt nun in Schutt und Asche

© Foto: Getty Images

Weitere Nachbeben mit der Stärke 6,7 auf der Richterskala erschweren die Bergung der Menschen, die unter den Trümmern verschüttet liegen, erheblich. Durch die Nachbeben, lösten sich erneut gewaltige Schnee- und Schlammlawinen im Himalaya-Gebirge, die kleinere Dörfer zu verschütten drohen und von der Außenwelt abschneiden. "Es ist nicht unüblich, dass ganze Dörfer mit Hunderten Bewohnern von herabstürzenden Felsen begraben werden", so der Sprecher der Hilfsorganisation World Vision.

UNESCO-Weltkulturerbe unwiederbringlich zerstört

© Reuters

Im Tal von Katmandu in Nepal befinden sich etliche der Weltkulturdenkmäler, die bei dem Erdbeben komplett in sich zusammengebrochen sind. In der Hauptstadt Katmandu reihen sich im Tal auf wenigen Kilometern vier uralte Tempel und drei majestätische Paläste aneinander, die im Jahr 2006 in das kulturelle Erbe der Menschheit aufgenommen wurden. Nach dem Beben sind die Kulturschätze nicht mehr wieder zu erkennen. Der viel besuchte Durbar-Platz, der das Zentrum in Katmandu bildet, besteht ebenfalls aus einem einzigen Trümmerhaufen- es steht fast nichts mehr. Auch die berühmte Tempelanlage Swayambhunath, die auch als Affentempel bezeichnet wird, wurde schwer vom Erbeben getroffen. Mit dem Tempel ging ein wichtiges Stück Religion für die Buddhisten in Nepal verloren, die darin spirituelle Feste zelebrierten. Für die Hauptstadt Katmandu war der Tempel eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Daneben stürzte der 62 Meter hohe Dharahara-Turm am Samstagnachmittag ein und begrub hunderte von Menschen, die sich zu dieser Zeit in dem bei Touristen beliebten Turm aufhielten, unter den Trümmern.

Tektonische Platten bewirken die Verschiebung von Katmandu um drei Meter

Nepal befindet sich in einer der tektonisch aktivsten Zonen der Welt. Daher ist die Gefahr für große Beben in diesem Land sehr hoch. Bei dem Erbeben bewegten sich die Kontinentalplatten und schwere Zusammenstöße bleiben dabei nicht aus. "Ein massiver Block der Erdkruste, etwa 120 Kilometer lang und 60 Kilometer breit, hat sich am Samstag innerhalb von 30 Sekunden um drei Meter nach Süden verschoben. Und oben drauf waren Katmandu und Millionen Menschen", erklärte Roger Bilham, ein Geologe aus Colorado.

Quellen: Spiegel online, Tour Expi, Süddeutsche, Tagesschau