Fluglotsen-Streit in Europa abgewendet?

Urlauber, die am 10. Oktober geplant hatten in den Urlaub zu fliegen, können wieder hoffen: Die EU-Kommission hat einen Vorschlag zur Deregulierung der Flugsicherung vorgelegt. Fluglotsen in ganz Europa hatten zuvor verkünden lassen, dass sie am 10. Oktober streiken wollen, wenn ihre Bedingungen nicht erfüllt werden würden. Der EU-Kommission wird vorgeworfen, dass sie nur eine stetige Gebührensenkung zugunsten der Airlines bewirken wolle. Das Flugaufkommen steige dadurch zwar, die Einnahmen der Flugsicherung gingen aber zurück. Unter den geplanten Veränderungen würden daher nicht nur Qualität und Sicherheit leiden.

PRÜFUNG WIRD MIT SPANNUNG ERWARTET

Der Chef der deutschen Fluglotsen-Gewerkschaft bestätigte am Montag den neuen Plan der Kommission. Zum Inhalt wurde jedoch nicht nichts presigegeben. Schon Ende der Woche soll sich die Arbeitnehmervertretung der Fluglotsen in Europa ATCEUC über die neuen Vorschläge beraten, sodass am kommenden Montag eine Entscheidung getroffen werden kann.

GEFAHR FÜR FLUGGÄSTE: WENIGER SICHERHEIT, WENIGER QUALITÄT IM FLUGVERKEHR

Wenn der Streit nicht abgewendet werden kann, drohen 14 000 Fluglotsen damit an dem Tag ihre Arbeit niederzulegen. Des Ergebnis wäre eine Verringerung auf bis zu 50 % der Flugverkehrs, wodurch zahlreiche Touristen mit Flugausfällen zu rechnen hätten. Die Airlines würde dies eine größere Summe kosten. Die Fluglotsen wollen sich damit gegen die planmäßige Vereinfachung der Flugsicherung wenden. Seit 2004 gibt es einen einheitlichen europäischen Luftraum. Die EU-Kommission wollte die Luftfahrt nach Verkehrsströme und nicht nach Landesgrenzen ausrichten. Infolgedessen soll eine Verringerung der Treibhausgasemissionen sowie eine bessere Koordinierung des Flugverkehrs bewirkt werden. Das hat nicht nur ?Einfluss auf die Sicherheitsstandards, sondern auch auf die Reduzierung der Kosten. Die Entscheidung am Montag wird mit Spannung erwartet.

Quelle: Der Westen.