Hunderte Eisfischer in Russland auf Eisscholle gefangen
Die Redaktion
Auf der russischen Halbinsel Sachalin mussten Ende Januar über 500 Angler in Sicherheit gebracht werden, die auf einer abgebrochenen Eisscholle aufs offene Meer hinaustrieben. Es handelte sich bereits um den dritten Vorfall dieser Art innerhalb einer Woche.
Rund 60 Fischer waren in der Lage, sich selbst in Sicherheit zu bringen, indem sie etwa kleinere Eisstücke benutzten, um auf einzelnen Schollen zur russischen Küste zurückzupaddeln. Der private russische Fernsehsender REN TV zeigte außerdem Aufnahmen von Menschen, die sich mithilfe eines Seils zu einer anderen nahe gelegenen Eisplatte zogen. Einsatzkräfte mussten weiteren gut 500 Betroffenen in einer knapp siebenstündigen Rettungsaktion zur Hilfe kommen. Gemäß den Angaben einiger Angler war die Eisscholle zu dem Zeitpunkt, an dem die Rettungskräfte vor Ort ankamen, bereits 200 Meter von der Küste abgedriftet. Die Hilfe traf unter anderem mit einem Luftkissenboot, einem Hubschrauber sowie einem Schneefahrzeug ein. Glücklicherweise erlitt keiner der Männer Verletzungen oder Erfrierungen.
Der dritte Einsatz innerhalb einer Woche
Bereits seit Tagen wurden in den Medien und per SMS gewarnt, nicht aufs Eis hinauszugehen, da aufgrund der Wetterverhältnisse die Gefahr von Treibeis bestehe. Die lokalen Behörden machten die Fischer dafür verantwortlich, dass sie die Sicherheitswarnungen nicht beachtetet hatten und trotz der Gefahr, auf Eisschollen zu stranden, zum Eisfischen gegeangen waren. Das Ministerium für Notfallsituationen beschrieb die Handlungen der Angler als "entgegen dem gesunden Menschenverstand".
Es ist das dritte Mal in einer Woche, dass die Rettungsdienste in der Region Sachalin Eisfischer retten mussten, die auf treibenden Gletschermassen festsaßen. Am 22. Januar waren es rund 300 Menschen, vier Tage später weitere 600.