Geposted 21.04.2015

#Transport #Deutschland

Tarifstreik der Lokführer betrifft ab Mittwoch auch den Personenverkehr

BAHNSTREIK - Die Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer (GDL) hat das Zugpersonal der Deutschen Bahn erneut bundesweit zum Streik aufgerufen. Von Dienstag bis Freitag betrifft der Streik den Güterverkehr. Ab Mittwochmorgen bis Donnerstagabend werden die Lokführer ihre Arbeit auch im Personenverkehr niederlegen.

Der Ausstand im Personenverkehr beginnt am frühen Mittwochmorgen um 2.00 Uhr und endet Donnerstagabend um 21.00 Uhr, nach 43 Stunden Streikdauer. Zugreisende müssen sich also auf etliche Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Im Güterverkehr beginnen die Streiks am heutigen Dienstag ab 15 Uhr und enden am Freitag um 9.00 Uhr. Die GDL zieht zum siebten Mal in den Streik gegen die Deutsche Bahn, aufgrund von ungelösten Tarifstreitigkeiten.

Betroffene Reisende können jedoch auf Fernbusse und Privatbahnen umsteigen, die auf mehr als der Hälfte der Strecken der Deutschen Bahn unterwegs sind. Vor allem Pendler und Fernreisende in Niedersachsen und Bremen haben viele Alternativangebote zur Deutschen Bahn. Über Verkehrsbehinderungen im Zugverkehr und Zugausfälle können Sie sich auf der Seite der Deutschen Bahn und bei dem Ersatzfahrplan der Deutschen Bahn erkundigen.

Lokführerstreik legt Personenverkehr ab Mittwoch bundesweit lahm

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Der Konflikt zwischen der GDL und der Deutschen Bahn im Kampf um höhere Löhne, bessere Arbeitszeiten und eine Belastungssenkung, spitzt sich zu. Der Gewerkschaftschef Claus Weselsky teilte mit: "Die GDL-Mitglieder müssen erneut für bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt und Belastungssenkung in den Arbeitskampf ziehen." Die Arbeitszeit soll folglich um eine Stunde pro Woche reduziert werden und die Löhne um fünf Prozent steigen.

Hauptstreitpunkt sind auch die unterschiedlichen Tarifverträge

Ein weiterer Streitpunkt sind die unterschiedlichen Tarifverträge. Die GDL will bewirken, dass der Flächentarifvertrag nicht nur für die Lokführer, sondern für das gesamte Zugpersonal gilt. Die DB soll seit Jahren durch die Verlagerung der Arbeitsplätze der Lokomotivführer auf Lokrangierführer, für ungerechte Beschäftigungsbedingungen sorgen. Die Lokrangierführer verrichten demnach die gleiche Arbeit wie die Lokomotivführer, arbeiten aber zu deutlich schlechteren Konditionen und erhalten weniger Geld. "Dieselbe DB, die sich als Saubermann für einheitliche Beschäftigungsbedingungen präsentiert, will die unternehmensinterne Lohndrückerei fortsetzen", erklärte der GDL-Bundesvorsitzende.

Quellen: Tagesschau, Focus-online, n-tv