Geposted 14.11.2013 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Wirtschaft #Spanien

Madrid erstickt in Bergen aus Müll

Ein strenger Geruch liegt im Moment in Madrids Straßen, denn die Stadt droht im Müll zu versinken. Die Fußgänger müssen sich im Zickzack durch die Abfallberge drängeln. Die ungewöhnlich

Ein strenger Geruch liegt im Moment in Madrids Straßen, denn die Stadt droht im Müll zu versinken. Die Fußgänger müssen sich im Zickzack durch die Abfallberge drängeln. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen im November tuen ihr Übriges: es riecht äußerst unangenehm in der spanischen Hauptstadt. Der Grund für die Müllansammlung ist ein Streik der Müllarbeiter und Straßenkehrer gegen geplante Entlassungen und drastische Lohnkürzungen. Dieser Streik geht nun schon seit zehn Tagen.

ÜBER 1000 STELLEN SOLLEN WEGFALLEN

Madrids Müllmänner streiken, weil rund 1100 der insgesamt 6000 Stellen gestrichen werden sollen. Vor gut einer Woche wurden deshalb aus Protest Container und Papierkörbe angezündet und tonnenweise Abfall auf den Straßen verteilt. Selbst Autos wurden in Brand gesetzt. Laut der Gewerkschaft kann der Konflikt noch Monate andauern, denn die Betroffenen haben nichts zu verlieren. Selbst diejenigen, die von einer Entlassung verschont bleiben, sollen in Zukunft auf 30 Prozent ihres Gehaltes verzichten. Der Streik der Straßenreinigung stößt zwar auf Verständnis bei den Einwohnern in Madrid, jedoch wächst auch gleichzeitig der Unmut über die mittlerweile zugespitzte Situation. Deshalb fordern die Bürger den Einsatz des Militärs, um den Müll zu beseitigen. Sollte der Streik andauern, müsste möglicherweise auch der Gesundheitsalarm ausgelöst werden, denn es besteht die Gefahr, dass sich Ungeziefer und Krankheiten ausbreiten. Die beliebte Touristenstadt sorgt sich gleichermaßen auch um ihr Image und dass Reisende aufgrund der Abfallberge fern bleiben könnten.

Quelle: Welt, Focus.