Geposted 17.09.2015

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Mindestens fünf Tote nach schwerem Erdbeben in Chile

CHILE - Bei einem Erdbeben der Stärke 8,4 an der chilenischen Nordküste sind in der Nacht zu heute fünf Menschen ums Leben gekommen. Es ist das stärkste Beben seit fünf Jahren. Experten warnen vor einem Tsunami - Chiles Regierung ordnete Massenevakuierungen an.

Um 19.45 Uhr Ortszeit (Donnerstag 00.54 Uhr MESZ) kam es im Zentrum von Chile zu einem heftigen Erdbeben. Das seismologische Institut des Landes gab eine Stärke von 8,4 auf der Richterskala an. Binnen weniger Minuten folgten mindestens 14 weitere starke Erschütterungen, die die Gebäude zum Wanken brachten. Auswirkungen seien vor allem in den Regionen Atacama, Coquimbo, Valparaíso, Maule, Biobío und La Araucanía zu spüren gewesen. Selbst in der 1.400 Kilometer entfernten argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sowie in mehreren Provinzen des Landes erschütterte das Beben die Erde.

Nach ersten Angaben kostete die Naturkatastrophe mindestens fünf Menschen das Leben. Mehrere Personen wurden verletzt. "Bei vielen Häusern sind Mauern eingestürzt", teilte der Chef der Feuerwehr von Illapel, Fabián Olivares Hidalgo, der Zeitung ?La Tercera? mit. "Es gibt viele Schäden an Gebäuden und Stromausfälle." Die rund 280 nördlich von Santiago gelegene Kleinstadt "ist in Panik", schildert zudem Bürgermeister Denis Cortes.

Starke Verwüstungen sind nur eine der Folgen des Erdbebens

©REUTERS/RODRIGO

4,5 Meter hohe Flutwellen erreichten die Küstenstadt Coquimbo circa zwei Stunden nach den ersten Erdstößen, so die Rettungskräfte. Informationen über mögliche Opfer oder Schäden gibt es zunächst nicht. Etwa eine Million Menschen wurden wegen Tsunami-Gefahr evakuiert. "Die Bevölkerung an der Küstenlinie soll die Sicherheitszonen aufsuchen", forderte der nationale Katastrophenschutzdienst auf Twitter. Betroffen vom Tsunami-Alarm sei laut Behörden die gesamte Pazifikregion von Chile über Peru bis Ecuador sowie Hawaii und Südkalifornien - in Teilen wurde der Alarm wieder zurückgenommen.

Für Donnerstag plant Chiles Staatschefin Michelle Bachelet einen Besuch in den am stärksten betroffenen Gebieten. Ebenso warnte sie in einer Pressekonferenz vor weiteren Nachbeben. Chile gehört zu den erdbebenanfälligsten Ländern der Welt: denn hier, direkt vor Chiles Küste, stoßen gleiche mehrere ozeanische und Kontinentalplatten aneinander.

In vielen Regionen waren die Erschütterungen spürbar

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Quellen: tagesschau, Zeit, Die Welt