Streik bei Air-France geht in die zweite Woche

Der Tarifstreit bei der französischen Fluggesellschaft Air France verschärft sich: Der Arbeitskampf der Piloten geht nun schon in die zweite Woche und wird voraussichtlich bis Freitag andauern. Eigentlich sollten die Arbeitsniederlegungen nur bis heute andauern, doch nun müssen an diesem Montag schon wieder mehr als die Hälfte aller Flüge gestrichen werden, nur vier von zehn Flügen heben ab. Die Regierung hat sich nochmals an die Gewerkschaft gewandt und vor gravierenden Folgen für das Unternehmen gewarnt.

Regierung fordert Streikende

Letzte Woche schon hatte Manuel Valls an die Piloten appelliert, dem Tarifstreit ein schnelles Ende zu bereiten. Nun machte es Verkehrsstaatssekretär Alain Vidalies nochmals deutlich: ?Die Regierung möchte, dass der Streik beendet wird?, sagte er gegenüber dem Radiosender France Info. Er verteidigte die Pläne von Air France mit der Begründung, man müsse auf den Trend der Billigflieger reagieren und sich anpassen. Die Gewerkschaft hingegen forderte am Samstag erneut ein Treffen mit Premierminister Manuel Valls.

Grund für den Arbeitskampf sind die Sparpläne von Air France, der eine Übertragung von Kurz- und Mittelstrecken an seine Billigtochter Transavia vorsieht, um damit jährlich mehr als eine Milliarde Euro einzusparen. Die Pilotengewerkschaft befürchtet durch den Ausbau eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Löhne der Piloten von Air France und fordert daher einheitliche Verträge innerhalb ihrer Berufsgruppe. Der Streik kostet Air France täglich bis zu 15 Millionen Euro. Passagiere können sich auf der Internetseite informieren, ob ihr Flug betroffen ist.

Quellen: Spiegel, Frankfurter Rundschau