Geposted 07.04.2015

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Konsequenzen nach dem Anschlag auf Universität in Kenia

KENIA - Nach dem Anschlag der somalischen Terroristenmiliz Al-Shabaab auf die Moi-Universität in Garissa, Kenia, sind die Sicherheitsvorkehrungen in dem Land drastisch erhöht worden. Vier Angreifer der Rebellenorganisation haben bei der Attacke 148 Menschen getötet, überwiegend junge Christen. Nun wird scharfe Kritik gegen die Sicherheitskräfte laut, die erst sieben Stunden nach Beginn der Attacke am Tatort eintrafen.

Sechs Tage nach dem terroristischen Anschlag der islamistischen Al-Shabaab auf die Universität im ostafrikanischen Garissa, üben die Medien scharfe Kritik an dem Hauptteam der Antiterrorkräfte. Dieses soll nach Angaben der Zeitung "The Nation" sieben Stunden gebraucht haben, um aus der Hauptstadt Nairobi zu dem Anschlagsort in nordostkenianischen Garissa zu gelangen.

Am Morgen des 02.04.2015 um 5.30 Uhr haben die Dschihadisten das Feuergefecht in der Universität eröffnet. Das Hauptteam der Spezialkräfte aus Nairobi traf um 14.00 Uhr am Tatort ein. Es wird behauptet, dass einige Journalisten aus Nairobi schneller am Unglücksort waren als die Sicherheitskräfte.

Brutaler Anschlag verursacht verheerende Bilanz: 148 Tote

© Simon Maina/AFP/Getty Images

Nach dem Anschlag wurden die Sicherheitsvorkehrungen in Kenia massiv verstärkt. Demnach patrouillieren schwer bewaffnete Polizisten vor sämtlichen größeren Kirchen und Denkmälern in Kenia. Einheimische und Touristen müssen sich elektronischen Sicherheitsuntersuchungen unterziehen und Autos werden akribisch durchsucht. Die Terrororganisation Al-Shabaab, die mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida kooperiert, hat mit weiteren Angriffen auf Kenia gedroht. Ein Bischof einer Kathedrale von Garissa ließ verlauten: "Wir sind besorgt und haben fast jeden Tag Angst. Dieser Angriff kam überraschend, wir waren nicht drauf vorbereitet. Das gibt ein Gefühl von Angst und Unruhe."

Kenias Luftwaffe zum Gegenangriff auf Al-Shabaab

Die kenianische Luftwaffe geht zum Gegenangriff über und bombardierte zwei Lager der Miliz Al-Shabaab im Nachbarland Somalia. Seit einigen Jahren schon, bekämpft die kenianische Armee die Rebellen, um diese aus Somalia zu vertreiben und das terroristische Netzwerk auszulöschen. Seither sind die Spannungen noch größer und es kommt immer wieder zu gewaltsamen Angriffen durch die Terroristen aus Somalia.

Die blutige Attacke in Garissa könnte einen Rückschlag für die Tourismusbranche bedeuten. Öffentliche Plätze und Küsten werden von Sicherheitskräften rund um die Uhr bewacht, doch auch die größten Vorsichtsmaßnahmen können vor den abrupten Anschlägen der Terroristen nicht umfassend schützen.

Quellen: Tagesschau, Süddeutsche Zeitung, fvw