Geposted 21.07.2017

#Neuigkeiten #Nordkorea

Nordkorea versucht mit neuer Homepage Touristen ins Land zu locken

Zugegeben, Nordkorea gehört wohl eher zu den exotischeren Urlaubszielen und wird dies auch vermutlich erstmal bleiben. Der Warmbier-Skandal hat der ohnehin schon kleinen Tourismusbranche ordentlich zugesetzt. Dank einer neuen Internetpräsenz sollen die Touristen nun in Scharen kommen.

Traumurlaub in Nordkorea?

© nndrln/123RF

Die Angebote für Nordkorea-Reisen sind rar. Urlauber, die sich für dieses isolierte Land zwischen China und Südkorea interessieren, müssen ihre Ferien meist bei staatlichen Anbietern buchen. Mit einer neuen Webseite sollen Urlauber von nun an Nordkorea von seiner schönsten Seite kennenlernen und gleichzeitig von der traumhaften Idylle der Bilder fasziniert werden.

Grund für diese Homepage ist ein Vorfall, der sich vor circa einem Monat dort abgespielt hat. Sicherlich erinnert sich jeder an die Bilder von dem amerikanischen Studenten Otto Warmbier, der nach einem Nordkorea-Aufenthalt starb. Der junge Mann war 17 Monate in dem asiatischen Land eingesperrt, weil er ein Propagandaobjekt entwendet hatte. Für das nordkoreanische Regime war klar, dass dieser Mann offensichtlich dem Land schaden wollte - was folgte waren Monate hinter Gittern. Nach seiner Entlassung kam es eine Woche später der zum plötzlichen und immer noch mysteriösen Tod des Studenten. Laut BBC liegen die Ursachen vermutlich in den "qualvollen und schrecklichen Behandlungen" während der Haftzeit.

Dieser abschreckende Vorfall wurde anscheinend von Kim Jong Un und seinem Gefolge schnell vergessen. Das Land am Gelben Meer versucht mit Surftrips am Strand oder mit Wanderungen im Wald Besucher anzuziehen. Die neue, stylischere Touristen-Homepage stellt anhand einer Karte verschiedene Reiseziele im Land zusammen. Von autokratischem Regime, Versorgungsknappheit und Verarmung ist hier nichts zu sehen, dafür blickt man auf Bilder von stets fröhlichen und gutgelaunten Menschen sowie einiger berühmter Bauten. Blendet man für einige Sekunden die politische Situation des Landes aus, so könnte man sich glatt in die Aufnahmen verlieben.

Dennoch warnen sämtliche europäische Außenämter vor Reisen in das isolierte Korea. Wer trotzdem noch einreisen möchte, dem sei geraten, dass er sich unbedingt an die Reisehinweise halten und sich auf die Krisenvorsorgeliste schreiben sollte.

Ein Vorteil hat die Reise in das isolierte Land jedoch: Unliebsame Anrufe vom Chef sind für Nordkorea-Reisende kein Problem, immerhin profitieren sie von der staatlichen Überwachung, welches den Handyempfang untersagt. Urlaub in kompletter Abgeschiedenheit wird hier wahr.