Geposted 20.04.2015

#Wirtschaft #Deutschland

Tarifkonflikt: Postbanker legen Arbeit auf unbestimmte Zeit nieder

TARIFSTREIK - Die Mitarbeiter der Postbank legen bis auf unbestimmte Zeit ihre Arbeit ab heute nieder. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Warnstreiks, jetzt haben sich die Postbanker jedoch für einen unbefristeten, flächendeckenden Streik ausgesprochen. Hintergrund des Konflikts ist der umstrittene Kündigungsschutz für die Arbeitnehmer und ein drohender Stellenabbau bei der Postbank.

Die Gewerkschaft Ver.di hat die Mitarbeiter der Postbank zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Bei der Urabstimmung sollen mehr als 94,8 Prozent der Mitarbeiter für einen unbefristeten Ausstand gestimmt haben, so die Gewerkschaft Ver.di. Zunächst werden die Postbankfilialen in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie in Teilen Thüringens geschlossen bleiben. In den nächsten Tagen weitet sich der Streik auf ganz Deutschland aus.

Auslöser des Streiks sind vor allem die unklaren Perspektiven für die Arbeitnehmer der Postbank. Im Jahr 2010 hat die Deutsche Bank die Postbank gekauft, um ihr Privatkundengeschäft zu stärken. Die Deutsche Bank sieht allerdings einen drastischen Kurswechsel vor und erwägt die Postbank zu verkaufen oder teilweise zu verkaufen. Die Mitarbeiter der Postbank fürchten nun um den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Ver.di will zudem eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis 2020 für die mehr als 9000 Mitarbeiter der Postbank bewirken. Der Arbeitgeber lehnt diese Forderung ab.

Unklare Perspektiven lösen Unmut bei den Postbankern aus

© Bildquelle: dpa

Es wurden im letzten Jahr immer wieder Gerüchte über die Kapitalknappheit der Deutschen Bank laut. Durch einen Verkauf bzw. einen Teilverkauf der Postbank wäre dieses Problem auf einen Schlag gelöst. Zudem hat das Geschäft mit den Privatkunden für die Deutsche Bank an Bedeutung verloren, seit dem Ende der Finanzkrise.

"Die Spekulationen um Verkauf, Teilverkauf oder Börsengang verursachen in der Belegschaft [der Postbank] Unsicherheit und Angst um die Arbeitsplätze", lässt die Gewerkschaft verlauten.

"Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, ein Angebot zum Kündigungsschutz vorzulegen, führt zu einer hohen emotionalen Belastung der Beschäftigten in den Unternehmen und kanalisiert sich in einer großen Entschlossenheit, einen Kündigungsschutz durchzusetzen", nach den Worten des Verhandlungsführers Christoph Meister.

Quellen: Tagesschau, Spiegel online