Er gleitet geräuschlos und schnell durch das Wasser. Seine Augen sind schwarz und starr und das aufgerissene Maul mit rund 50 messerscharfen, dreieckigen Zähnen lechzt nach frischem Fleisch. Der Weiße Hai gehört zu den vom Menschen am meisten gefürchteten Lebewesen. Der Horrorthriller "Der weiße Hai" von Steven Spielberg ist nicht ganz unschuldig daran. Doch die Gefahr ist nicht fiktiv: allein in 2012 wurden 80 Haiattacken weltweit gemeldet, 7 davon endeten tödlich.

Taucht die gefürchtete Flosse in Strandnähe auf, rennt alles um sein Leben. Nicht jedoch die lebensmüden Taucher, die in Südafrika sogar extra nach dem bis zu 5 Meter großen Koloss suchen und ihn mit totem Fisch in ihre Nähe locken. Geschützt durch nichts mehr als einen dünnen Stahlkäfig geht es dann in die Tiefe: ein Mal erleben, wie es sich anfühlt beim Weißen Hai auf der Speiseliste zu stehen.

Bis zu einer Dreiviertelstunde bleibt der Taucher in der erdrückenden Stille des Ozeans - Aug in Auge mit dem weißen Hai. Das einzige bisschen Distanz zu dem offenen Maul des Räubers ist eine nach innen gerichtete Reling. Während der Hai mit offenem Maul um den Käfig schwimmt und das mitgebrachte Lockmittel vertilgt, stellen sich diverse Fragen: Kann der Hai zwischen einem Taucher im Neoprenanzug und einer Robbe - seiner alltäglichen Leibspeise, unterscheiden? Schützt das dünne Metallgitter wirklich gegen das massive Gebiss des riesigen Fisches? Und: will man das alles überhaupt wissen?!