Wer kennt sie nicht, die Großfamilie unter den Inselgruppen: Die Kanaren. Jeder Urlauber bevorzugt eine andere Insel und dennoch ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Fuerteventura besticht mit den längsten Sandstränden und der ältesten Geschichte. Gleichzeitig verleiht ihr ihre Nähe zu Marokko einen besonderen Charme. Entdecken Sie zum Beispiel aus Afrika stammende Tiere, wie den nordafrikanischen Igel. Für Wassersportler jeglicher Art stellt die Insel regelrecht ein Paradies dar. Bedingt durch konstanten Wind, sind die Bedingungen zum Surfen ideal, aber natürlich kommen auch Strandurlauber und Angelfans auf ihre Kosten
Mit ihrer amerikanischen, europäischen und afrikanischen Vegetation vereint Gran Canaria die Vielfalt von mehr als einem ganzen Kontinent. Felsen treffen auf tropische Gewächse und wüstenartige Landschaftsabschnitte. 2005 wurden deshalb Teile der Insel von der UNESCO zu Biosphärenreservaten erklärt und damit unter Naturschutz gestellt, um die Artenvielfalt der Pflanzen zu bewahren. Auch das Klima ist, bedingt durch die Passatwinde, je nach Region auf der Insel unterschiedlich. Während sich die einen Urlauber sommerlich am Strand in der Sonne bräunen, besteigen anderen Ortes Touristen die schneebedeckten in 2000 Meter Höhe. Diese Umstände ziehen über das ganze Jahr hinweg Reisende an: vor allem wenn in Deutschland bereits eisige Temperaturen herrschen, entfliehen Rentner und Familien gerne einmal dem grauen Alltag. Das Wahrzeichen der Insel ist der Monolith Roque Nublo. Mit 80 Metern Höhe ragt er thronend auf 1800 Metern in der Mitte Gran Canarias empor.
Ganz anders als der Rest der Inselfamilie präsentiert sich Lanzarote , welche eher an eine Mondlandschaft erinnert. Auch wenn Lanzarote, genau wie die anderen Kanareninseln vulkanischen Ursprungs ist, sticht sie heraus. Ihre Vulkane waren bis ins 19. Jahrhundert noch aktiv und bedeckten die Insel deshalb immer wieder mit Lava und Asche. Nur 13% der Küstenabschnitte sind Sand oder Kiesstrand, weshalb die nördlichste kanarische Insel nicht so beliebt für Strandurlaub ist. Sie bietet sich eher zum Entdecken der wunderbaren Naturlandschaft an, wie zum Beispiel die Feuerberge im Timanfaya-Nationalpark. In den Frühlingsmonaten Februar oder März verwandelt sich die Insel in ein Meer aus bunten Blüten.
Teneriffa , die größte der Kanareninseln wartet mit einer vielseitigen Landschaft und einem reichem kulturellen Angebot auf. Unter anderem beheimatet die Insel den höchsten Berg Spaniens, den Teide , bei welchem es sich um einen erloschenen Vulkan handelt. Mit einer Seilbahn oder zu Fuß auf mehreren Wanderwegen können Sie den Gipfel besteigen, wo Sie mit einem atemberaubenden Blick über die ganze Insel und das Meer belohnt werden.
Natürlich sind auch die anderen Inseln, La Palma,La Gomera, El Hierro oder die kleineren Geschwister sehr sehenswert. Um mehr über sie zu erfahren, lesen Sie einfach unter Sehenswürdigkeiten weiter.
Die Insel Palma unterscheidet sich aufgrund ihrer handwerklichen Herstellung von Seide und Zigarren. Lanzarote und Teguise stellen Timple her: dies ist das typische Saiteninstrument der Kanaren mit vier oder fünf Seiten und ähnelt einer kleinen Gitarre. Anschließen kommen Steingut, Stickereien und Korbwaren aus Palmenblättern. Auf Teneriffa können Sie den berühmten Halbedelstein La Olivina kaufen, den man am Vulkan des Teide findet oder aber auch die wunderschönen Strelitzien oder auch ?Paradiesvogelblume? genannt. Die Mercadillos, kleine belebte Märkte, gehören zu den besten Orten, um Regionalprodukte aufzustöbern. Die Geschäfte sind Montags bis Samstags von 09.30 Uhr bis 13.30 Uhr und 16.30 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Die großen Geschäftszentren sind durchgehend von 10.00 Uhr bis 21.00 Uhr, manche sogar bis 22.00 Uhr geöffnet.
Der Cocido, ein Eintopf gewinnt den Titel aller spanischen Nationalgerichte. Im ganzen Land wird er aus einer Mischung von Fleisch, Trockengemüse und grünem Gemüse zubereitet. Er ist je nach Region unterschiedlich. Auf den Kanaren zählen Kürbis, Jamswurzel, Birne, Süßkartoffel und Kichererbse zu den Hauptzutaten, nicht zu vergessen Fisch... Das Meer liefert davon reichlich. Alle Gerichte werden mit der unumgänglichen Mojo gereicht, einer typischen kalten Soße, die sich aus Olivenöl, Essig, Grobsalz, Knoblauch und verschiedenen Kräutern und Gewürzen zusammensetzt. Chilli wird für die Mojo picón verwendet. Nachdem das Gewürz gemahlen wurde, verwandelt sich die Zubereitung in Mojo coloré. Koriander und Petersilie ergeben die Mojo vert. Jede Familie hat ihr Hausrezept zur Herstellung der Mojo und Sie werden niemals zwei identische kosten können. Eine andere unumgängliche Köstlichkeit der kanarischen Gastronomie sind die berühmten Papas, das sind kanarische Kartoffeln, die sich von denen, die wir in Europa finden, unterscheiden: Diese kleinen, runden und wirklich köstlichen Kartoffeln, wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus Amerika eingeführt. Die Papas werden zu sämtlichen Gerichten gereicht und werden mit der Schale gegessen, aber Vorsicht, sie sind stark gesalzen! Gofio stellt das älteste Rezept des Archipels dar. Es handelt sich um ein Brot aus Weizen-, Gersten-, Mais- oder Kichererbsenmehl. Was die Wurstwaren anbelangt, so enthält die Blutwurst Zucker, Kekse und Rosinen. Bei den Süßspeisen finden wir das Pan de Papas, ein beliebtes Dessert oder Bananencrêpe. Wenn Sie Weinliebhaber sind, sollten Sie die Malvasias de Lanzarote und den Hierro verlangen. Vergessen Sie bitte nicht den Rum des Archipels.
Der Tagesablauf hängt vom Klima ab. Die Spanier nehmen Ihr Mittagessen gegen 13.30 Uhr ein und essen um 21.00 Uhr zu Abend. Zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr steht alles still. Der Abend dauert lange und geht häufig bis zum Morgengrauen. Die Bewohner haben einen ausgeprägten Geschmack für Feiern und die Straßen bleiben oft belebt. Die Familie bleibt nach wie vor Grundstein jeder gesellschaftlichen Ordnung, insbesondere wenn die Modernität ihre Werte erschüttert. Seien Sie daher nicht erstaunt über das Wohlwollen, das die Spanier Ihnen gegenüber zeigen können.
Bereiten Sie Ihre Besichtigungen vor. Auch wenn es regelmäßige Verbindungen zwischen den Inseln gibt, so sollte man sich dennoch ein wenig vorbereiten. Denken Sie an die starke Hitze während der Überfahrten, Ausflüge und Wanderungen (letztere werden im Allgemeinen im Frühjahr oder im Herbst organisiert). Im Sommer sollten Sie früh wegfahren oder spät wiederkommen. Allerdings könnten Sie in den Anhöhen von der Kälte überrascht werden. Daher sollten Sie auch etwas wärmere Kleidung mitnehmen.