Geposted 03.02.2022

#Reiseführer

Wo man in Italien die Seele baumeln lassen kann (1/2)

Wer an Italien denkt, hat sofort den Mailänder Dom, das Kolosseum in Rom oder den schiefen Turm von Pisa im Sinn. Zweifelsfrei gehören diese Orte zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten, doch sie sind oftmals aufgrund ihrer Bekanntheit überlaufen. Deswegen präsentieren wir euch heute Orte in Italien, die bisher noch nicht im Fokus der meisten Touristen liegen, und sich daher bestens als Urlaubsorte eignen.

Hafen von Portofino - ©Shutterstock/leoks

1. Portofino

Die an der italienischen Riviera gelegene Halbinsel Portofino ist mit ihren knapp 400 Einwohnern ein exklusiver Rückzugsort für all jene, die während ihres Urlaubs viel Wert auf Abgeschiedenheit und Luxus legen. Vor allem bei Prominenten ist das ehemalige Fischerdorf äußerst beliebt, denn man findet hier ein wahres Idyll vor. Die bunten, direkt an der Promenade gelegenen Häuser geben ein Bild ab, das man sonst nur auf Postkarten finden kann. Inmitten der Häuser befinden sich zahlreiche Restaurants, die euch mit ihrem typisch italienischen Essen verwöhnen wollen. Zu empfehlen sind abgesehen von Pizza und Pasta auch die Fischgerichte, die sich aufgrund der direkten Lage am Meer natürlich anbieten. Dazu eignet sich bestens einer der regionalen Weine Portofinos, dessen Trauben in den Hängen des Ortes angebaut werden.

Eines der Highlights in Portofino ist sicherlich der Hafen mit seinen luxuriösen Yachten. Vor allem im Sommer sind dessen Liegeplätze sehr begehrt, unter anderem lag hier schon Cristiano Ronaldo mit seinem Schiff vor Anker. A propos Schiff, dies ist neben dem Flugzeug auch der am ehesten zu empfehlende Weg, den Urlaubsort zu erreichen. Wer mit dem Auto anreist, wird insbesondere für den Parkplatz tief in die Tasche greifen müssen, da die örtliche Politik versucht, Autos aus der Stadt zu verbannen, weshalb man auch eine großflächige Fußgängerzone eingerichtet hat.

Castello Brown - ©Shutterstock/mapman

Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet sich mit dem Castello Brown oberhalb der Stadt, denn die Örtlichkeit diente unter anderem schon Napoleon als militärischer Stützpunkt. Heute befindet sich in den Gemäuern ein Museum, doch der Hauptgrund diesen Ort zu besuchen, dürfte der fantastische Ausblick sein, den man von hier über Portofino und das ligurische Meer hat.

2. Bari

Schon um Längen größer als Portofino ist mit seinen über 300.000 Einwohnern Bari. Die Hauptstadt Apuliens ist sehr vielfältig, und stellt mit seinen zahlreichen Facetten ein geeignetes Reiseziel für viele Urlauber dar. Selbstverständlich kommen hier Meerliebhaber voll auf ihre Kosten; bei durchgehend über 20°C Wassertemperatur in den Sommermonaten ist vor allem der Sandstrand ?Pane e Pomodoro? ein beliebtes Ziel bei den ?Baresi?, wie die Einwohner der Stadt genannt werden. 



Polignano a mare - ©Shutterstock/Andrew Mayovskyy

Ein absolutes Highlight für Strandgänger befindet sich auch im rund 30 Kilometer entfernten Polignano a mare, das man von Bari aus mit dem Zug erreichen kann. Zwischen den auf Felsen erbauten weiß gekalkten Häusern findet sich ein wahres Idyll zum Baden mit einem Strand, der der höchsten Qualitätskategorie entspricht. Charakteristisch für den Ort sind auch die zahlreichen Grotten, die einerseits zum Tauchen einladen, und andererseits wie die ?Grotta Palazzese? zu einem Restaurant ausgebaut wurden, in dem man bei romantischer Atmosphäre speisen kann.

Restaurant in der Grotta Palazzese - ©Shutterstock/AlfredodeSario

Zurück in Bari bieten sich genügend Möglichkeiten, die Stadt selbst und ihre Geschichte zu entdecken. Bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Basilica San Nicola, die die Reliquien des Heiligen Nikolaus von Myra aufbewahrt und daher ein wichtiges Pilgerziel für Christen darstellt. Markant sind für den romanischen Sakralbau die weißen kubischen Elemente und die vergoldete Holzdecke.

Basilica San Nicola - ©Shutterstock/Fedor Selivanov

Ebenfalls sollten sie es sich nicht entgehen lassen, den Flair von Bari Vecchio (der Altstadt Baris) aufzusaugen. Dieser lässt sich am besten erleben, wenn man ohne ein direktes Ziel im Kopf einfach durch die Gassen schlendert und die Einheimischen beobachtet. Nicht selten wird es vorkommen, dass sie dabei Baresi sehen werden, die noch von Hand die für die Region Apulien typische Pasta Orecchiette herstellen. Selbstverständlich können sie diese, sowie die regionale Spezialität Riso, Patate e Cozze, ein Auflauf bestehend aus Kartoffeln, Reis und Miesmuscheln, in einem der zahlreichen Restaurants bei einem guten Glas Wein genießen.

Herstellung von Orecchiette in den Straßen Baris - ©Shutterstock/Joaquin Corbalan P

3. Crotone

In der Region Kalabrien und am Ionischen Meer gelegen befindet sich die Hafenstadt Crotone, die bereits auf eine lange Geschichte zurückblickt. Die Stadt wurde schon im 8. Jahrhundert gegründet, wofür auch die vielen historischen Gebäude Zeuge sind. Wer sich auf die Spuren dieser Geschichte machen möchte, sollte unbedingt das Castello di Carlo V besuchen. Neben der imposanten Architektur, die das Kastell selbst zu einer Sehenswürdigkeit macht, beherbergt es auch das Archäologiemuseum der Stadt, in der die Geschehnisse vor Ort bis in die Zeit der Griechen und Römer zurückverfolgt werden können.

Castello di Carlo V - ©Shutterstock/Dionisio iemma

Wer sich für die Historie interessiert, wird auch nicht um einen Besuch des 10 Autominuten von Crotone entfernten Capo Colonna drum herumkommen. Hier befand sich früher ein der Göttin Hera gewidmetes Heiligtum, von dem heute nur noch eine Säule übrig geblieben ist. Doch auch der umliegende Archäologiepark mit seinen antiken Ausgrabungen macht diesen Trip lohnenswert.

Capo Colonna - ©Shutterstock/Dionisio iemma

Da das öffentliche Nahverkehrsnetz in der Region um Crotone eher schlecht ausgebaut ist, erweist es sich als äußerst nützlich, einen Mietwagen zu leihen, um die Gegend besser erkunden zu können. Wenn sie sich dafür entscheiden sollten, erreichen sie auch problemlos die Gemeinde Le Castella, die sich eine halbe Stunde südlich von Crotone befindet. Diese ist vor allem von dem im Meer gelegenen Aragonenkastell geprägt, das sich noch in einem guten Erhaltungszustand befindet. Die Szenerie ist einfach nur idyllisch, und es gibt wohl kaum einen romantischeren Platz, um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen.

Aragonenkastel in Le Castella - ©Shutterstock/mRGB

Ebenso sollte man für diesen Ausflug seine Badesachen eingepackt haben, da man hier bessere Bedingungen für einen Sprung ins Meer vorfindet als in Crotone. In der Nähe des Kastells gibt es außerdem die Möglichkeit, an einer Schiffstour teilzunehmen, auf der einem die Meerestierwelt nähergebracht wird.