Heuer feiern wir ein wichtiges kulturgeschichtliches Jubiläum: Vor genau 500 Jahren schlug Martin Luther seine berühmten 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und entfachte damit den Funken, der zur kirchlichen Reformation führte. Ein Grund für uns, einen genaueren Blick auf die Lutherstadt zu werfen!
500 Jahre Thesenanschlag
Die Lutherstadt hat heuer Einiges zu feiern! Denn hier nahm vor 500 Jahren die Reformation ihren Anfang - mit Martin Luthers symbolträchtigem Thesenanschlag. - © Alex Postovski/123RF
95 Thesen
Am 31. Oktober 1517 schlug Luther seine 95 Thesen an die Pforte der Schlosskirche. Darin kritisierte der Theologe und Augustinermönch die Praktiken der römisch-katholischen Kirche, vor allem deren Handel mit Ablassbriefen. Er prangerte die Kirche dafür an, dass sie in den Menschen gezielt Angst vor der Hölle schürte, um dann mit der Erteilung des Sündenablasses Geld zu verdienen. Die Illustration im Bild stammt aus einer Luther-Biografie von Gustav Freytag (um 1900). - © petervick167/123RF
Schlosskirche
Mit dem Thesenanschlag läutete Luther die nachfolgende Spaltung des Christentums in mehrere Glaubensrichtungen ein - die evangelisch-lutherische Kirche war entstanden. Das Ereignis hatte somit weitreichende Folgen für die Entwicklung des Christentums und beeinflusste die Frühe Neuzeit maßgeblich. Wer heute nach Wittenberg kommt, muss also unbedingt bei der Schlosskirche vorbeischauen! - © lianem/123RF
Thesentür
Seit 1996 ist die Schlosskirche UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre Pforte - die sogenannte Thesentür - stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist mit allen 95 Thesen verziert. Sie war ein Geschenk von König Friedrich Wilhelm IV., nachdem die ursprüngliche Kirchentür bei einem Feuer zerstört worden war. - © kehli/123RF
Lutherhaus
Anfang des 16. Jahrhunderts lebte Martin Luther hier als Mönch in den Zellen direkt unter dem Dach. Das Kloster wurde später aufgelöst, aber Luther wohnte weiterhin mit seiner Familie hier und wurde später sogar vom Kurfürsten zum Besitzer der ganzen Anlage ernannt. - © lianem/123RF
Marktplatz
Der große Marktplatz von Wittenberg ist von schönen Bürgerhäusern umgeben. Zwei Denkmäler erinnern an die großen Persönlichkeiten der Stadt - Martin Luther und Philipp Melanchthon, die beide zusammenarbeiteten, um die Reformation in die Wege zu leiten. - © Joerg Hackemann/123RF
Rathaus mit Luther-Denkmal
Bis 2000 wurde das Alte Rathaus von der Stadtverwaltung genutzt, die dann jedoch in ein neues Gebäude übersiedelte. Das schöne Bauwerk am Markplatz beherbergt heute die Stiftung "Christliche Kunst Wittenberg". - © lianem/123RF
Melanchthonhaus
In der Collegienstraße 60 steht das Melanchthonhaus, das 1536 errichtet und daraufhin Philipp Melanchthon geschenkt wurde. Heute beherbergt das Gebäude ein Museum zu Ehren des Reformators. - © kehli/123RF
Stadtkirche St. Marien
Neben der Schlosskirche muss man in Wittenberg auch die Stadtkirche St. Marien gesehen haben, denn hier hielt Luther einst seine Predigten ab. Es ist zudem jener Ort, wo 1521 der erste evangelische Gottesdienst abgehalten wurde - auf Deutsch, nicht auf Latein, wie es in der katholischen Kirche üblich war (und teilweise immer noch ist). - © Joerg Hackemann/123RF
Reformationsaltar von Lucas Cranach
In der Stadtkirche gibt es auch den berühmten Reformationsaltar von Lucas Cranach zu besichtigen. Der bedeutende Renaissance-Maler war über viele Jahre hinweg am Hof des Kurfürsten von Wittenberg tätig und portraitierte unter anderem auch Martin Luther. Der Wittenberger Reformationsaltar wurde 1540 von Cranach vollendet - er zeigt die wichtigsten Glaubensinhalte der neu entstandenen protestantischen Kirche. - © Joerg Hackemann/123RF
DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN:
Eine Sehenswürdigkeit für jedes deutsche Bundesland
Heimatherbst in Weimar - Die Stadt der Dichter
Die 14 schönsten Burgen Deutschlands