Geposted 29.09.2017

#Umwelt #Iran

Wieder erwacht: Die Lehmstadt im Iran

Der Legende nach wurde dieses gigantische Bauwerk wegen eines Wurmes erbaut. Nach einem Erdbeben zerfiel die Lehmstadt nahe der Grenze Pakistans, nun kann man sie wieder bewundern.

Was hat es mit der Zitadelle auf sich?

© Photomaxx/123RF

Im 19. Jahrhundert etwa zogen die Menschen aus der Zitadelle in Vororte um und besuchten die Lehmstadt nur noch zu besonderen Anlässen wie dem persischen Neujahr beispielsweise. 2003 machte dann ein Erdbeben die Stadt dem Erdboden gleich. Viele Leute, etwa 30.000 starben dabei, und die Stadt wurde stark zerstört. Doch für Archäologen war dies ein fest, denn durch das Beben traten neue Lehm- und Gesteinsschichten an die Oberfläche, die ein einzigartiges Zeugnis früherer Zeit liefern. Natürlich unterliegt die Stadt unter besonderem Schutz der UNESCO, diese hat ebenfalls einen Wiederaufbauplan erstellt. Bis Ende 2018 soll die komplette Zitadelle wieder aufgebaut sein und das ganz aus Lehm.

Was sagt die Legende?

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Das verheerende Erdbeben

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Der Legende nach saß ein junges Mädchen an der Spindel und aß einen Apfel, als aus diesem plötzlich ein Wurm herauskam. Dieser wurde immer größer und größer bis er einen Faden spann, der dem Mädchen und ihrem Vater viel Reichtum verschaffte. Zum Dank erbaute er die riesige Zitadelle. Nun, an diese Geschichte kann man glauben oder nicht, fest steht, dass die Festung ein interessantes Bauwerk ist.

Arg e Bam wurde an einer Kreuzung zweier wichtiger Handelsrouten erbaut etwa zwischen 6. und 4. Jahrhundert vor Christus. Die Bewohner der Zitadelle waren eins bekannt für ihre Kleiderproduktion aus Seide und Baumwolle bekannt. Die strategisch gute Lage war Grund für den Reichtum der Stadt, sodass bald prachtvolle Moscheen entstehen konnten. Erbaut wurde die Stadt mit den Ressourcen vor Ort: Lehm. Egal ob Fassaden oder Ziegel die Stadt ist komplett aus Lehm. Kaum vorstellbar ist wohl auch, dass früher mal Bäche durch die Stadt verlaufen sind, die durch unterirdische Bewässerungskanäle die Menschen mit Wasser versorgt haben.