Geposted 12.07.2017

#Natur #Chile

Atacama - die trockenste Wüste der Welt

Zugegeben - bei dem Wetter, das seit ein paar Wochen in Europa herrscht, klingt die Vorstellung in die Wüste zu reisen nicht gerade verlockend. Trotzdem ist die Atacama-Wüste an der südamerikanischen Pazifikküste auf jeden Fall einen Besuch wert. Sie ist nicht nur eine der trockensten Regionen der Erde und Schauplatz des klarsten Sternenhimmels der gesamten Südhalbkugel, sondern bietet in der Umgebung des kleinen Oasenstädtchens San Pedro viele einzigartige Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Durch die entgegengesetzten Jahreszeiten auf der anderen Seite der Erde herrscht dort außerdem gerade ein eher mildes Klima um 20 Grad - es besteht also auch wettertechnisch kein Grund zur Sorge.

San Pedro de Atacama

© Hugo Brizard/123RF

Fast jeder, der die Atacama-Wüste besucht, übernachtet im 2000 Seelen-Dorf San Pedro, das Ausgangspunkt für alle Touren in die Umgebung ist. Trotz der vielen Hotels, Pensionen und Restaurants, die sich durch den Tourismus im Ort angesiedelt haben, hat San Pedro seinen traditionellen Dorfcharakter nicht verloren. So gibt es ein paar hübsche Läden, eine Kathedrale und ein archäologisches Museum, in dem man viel über die früheren Bewohner und ihre Kultur erfahren kann. Um nach San Pedro zu gelangen, fliegt man am besten von Santiago nach Calama (oder nimmt für etwas weniger Geld den Fernbus) und legt die letzten 100 Kilometer mit dem Bus oder Auto zurück.

Valle de la Luna

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Wenn man in die Atacama-Wüste reist, ist das Valle de la Luna (Tal des Mondes) ein absolutes Muss. Man kann dort nicht nur die charakteristische felsige Kraterlandschaft bestaunen, die tatsächlich an die Oberfläche des Mondes erinnert, sondern findet auch imposante Dünen, verschiedene Steinformationen und von Salzkrusten bedeckte Flächen. Besonders lohnenswert ist der Blick auf das Tal bei Sonnenuntergang - die meisten Touren starten deshalb auch am Nachmittag und kehren erst nach dem beeindruckenden Naturspektakel zurück.

Sandboarding im Valle de la Muerte

© Jose Luis Stephens/123RF

Nicht weit vom Valle de la Luna entfernt, inmitten der Cordillera de la Sal (Salzberge), liegt das Valle de la Muerte (Tal des Todes). Landschaftlich erinnert das vegetationsarme Gebiet stark an das Valle de la Luna, weshalb viele Touren beide Orte verbinden. Wer Lust auf eine sportliche Aktivität hat oder einfach etwas Besonderes sucht, sollte sich zu einer Sandboarding-Tour auf den Dünen des Valle de la Muerte anmelden. Dabei wird man zur Düne gebracht, bekommt ein Sandboard, das wie ein Snowboard aussieht, und eine kleine Einweisung. Das Gefühl inmitten der atemberaubenden Landschaft die Dünen herunterzufahren ist unvergesslich, man sollte allerdings bedenken, dass es keinen Lift oder Ähnliches gibt - es ist also anstrengender als vielleicht gedacht.

Geyser del Tatio

© Nataliya Hora/123RF

Ein weiteres Highlight der Atacama-Wüste ist das auf über 4300 Metern Höhe gelegene Geysir-Feld "El Tatio". Da empfohlen wird vor Sonnenaufgang bei den Geysiren zu sein, starten die meisten Touren bereits gegen vier Uhr morgens. Doch das frühe Aufstehen lohnt sich: Der Ausblick auf die von Vulkanen umrandeten dampfenden Geysire ist einzigartig. Als kleine Entschädigung servieren die meisten Touranbieter zum Sonnenaufgang außerdem ein schönes Frühstück - dafür werden unter anderem Kakao und Tee in den Geysiren aufgewärmt und Eier in den heißen Quellen gekocht. Gegen Ende des Ausflugs hat man auch die Möglichkeit in einem der Geysire zu baden, man sollte also auf jeden Fall Badesachen mitnehmen. Außerdem ist es empfehlenswert, für den Beginn der Tour warme Kleidung einzupacken, denn Temperaturen um -10° sind morgens keine Seltenheit. Sobald die Sonne aufgegangen ist, wird es aber schnell deutlich wärmer.

Salar de Atacama

© Jaume Juncadella/123RF

Der beliebte Salar de Atacama ist der größte Salzsee Chiles und gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Atacama-Wüste. Die Oberfläche besteht aus einer harten, rauen Salzschicht, die an manchen Stellen schneeweiß, teilweise durch den Wüstensand aber auch etwas dunkler ist. Vereinzelt wird die Oberfläche von türkisblauen Lagunen durchbrochen, in denen oft Flamingos stehen, wodurch ein wunderschönes Farbenspiel entsteht. Neben den Flamingos leben in den Feuchtgebieten des Salars auch einige andere Vögel wie zum Beispiel Gänse, Enten und Darwin-Nandus.

Ballonfahrt mit atemberaubender Aussicht

© phil_bird/123RF

Als besonders exklusives Angebot bieten ein paar Reiseunternehmen seit einiger Zeit auch Heißluftballon-Flüge über der Atacama-Wüste an, auf denen man einen einzigartigen Ausblick über die spektakuläre Landschaft genießen kann. Viele Touren starten schon kurz vor Sonnenaufgang und beinhalten ein kleines Frühstück, bei dem Champagner, Kaffee, Tee und frische Säfte sowie Obst und frisches Gebäck angeboten werden. Die Fahrt ist nicht ganz günstig, aber trotzdem sehr empfehlenswert für alle, die auf der Suche nach einem besonderen Erlebnis sind oder schon immer mal mit einem Heißluftballon fliegen wollten.