Der deutsche Radsport hat einen neuen Helden

Der Eschborner Radprofi Tony Martin hat am Dienstag seinen großen Traum vom Gelben Trikot beim wohl härtesten Radrennen der Welt wahr gemacht. Er gewann die vierte Etappe der Tour de France und ist somit derzeitig Führender. Was ist jedoch noch für Martin drin? Wir zeigen Ihnen die Aussichtschancen des Radfahrers bei der diesjährigen 102. Tour de France.

Auf den sozialen Netzwerken hält der Hesse seine Fans immer auf dem neusten Stand - seien es enttäuschende Momente , wie an den ersten drei Tagen, an denen er das Gelbe Trikot knapp verpasste, oder der absolut verdiente Jubel über den Gewinn desselbigen. So machte der 30- Jährige auch auf Facebook deutlich, dass er nicht so schnell vorhat die Position als Führender aufzugeben - und die Chancen, dass Martin weiterhin auf Erfolgskurs fährt, stehen mehr als gut.

Bis Paris ist es jedoch noch ein sehr langer und vor allem harter Weg, der einige Hürden birgt. Was klar ist, ist, dass Martin das Trikot bis zur ersten Pyrenäen-Etappe, die am 14. Juli erreicht wird, verteidigen will. Die achte Etappe des Rennens könnte jedoch ein Hindernis auf dem Weg der Verteidigung der Führung darstellen. Dadurch, dass die achte Etappe auch einen zwei Kilometer langen Anstieg beinhaltet, stellt die kletterstarke Konkurrenz wohl die größte Herausforderung für den Eschborner dar. Darüber hinaus sind die zeitlichen Abstände zwischen den Fahrern nicht allzu groß und es kam am vierten Tag bereits zum vierten Führungswechsel.

Ein Einzelzeitfahren, welches die Spezialität Martins darstellt, wird es nicht mehr geben. Jedoch findet am Sonntag, bei der neunten Etappe, ein Mannschaftszeitfahren statt. Das Team von Tony Martin, "Etixx-Quick Step" gehört dabei zu den Favoriten. Aber auch sonst bietet die Tour noch weitere Chancen für den Hessen, Etappen für sich zu entscheiden. So sagte sein technischer Manager Rolf Aldag, dass Martin beinahe jede Etappe gewinnen könne und spielte dabei auf Martins Sieg in Mühlhausen an, bei dem er volle 60 Kilometer allein an der Spitze gefahren ist.

Besonders schwierig wird es für Martin das Trikot in den Bergen zu behalten. Realistisch betrachtet werden Alberto Contador, Froome oder Vincenzo Nibali dem deutschen Radprofi wahrscheinlich das Gelbe Trikot abknüpfen, da das Fahren in den Bergen nicht zu Martins Stärken gehört.

Besonders schwierig wird es auch, genügend Kräfte zu haben, um am Ende die Tour zu gewinnen und sich den ganz großen Traum zu erfüllen. Doch mal ganz ehrlich - Unglaublich schöne Dinge passieren immer wieder, und unser "Gold-bzw. Gelbjunge" bringt vieles mit, was den deutschen Radsporttraum wahr machen könnte. In jedem Fall bietet er allen deutschen Fans eine tolle Tour bis jetzt, und allein dafür ist Deutschland Dir dankbar, Tony!

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Quelle: Focus online