Chinesische Airline lässt HIV-infizierte Passagiere nicht an Bord

Zwei mit dem HIV-Virus infizierte Passagiere und ein Mitreisender verklagen die chinesische Billigfluglinie Spring Airline, weil das Bordpersonal ihnen keinen Zutritt zum Flugzeug gewährte. Laut der staatlichen Zeitung nahm ein Gericht in Shenyang die Klage an. Der Anwalt des HIV-positiven Paares betonte, dass zu keiner Zeit Ansteckungsgefahr bestand.

Bordpersonal annulliert Flugtickets nach Benachrichtigung über Krankheit

Das Paar und ihr Mitreisender wollten von Shenyang nach Shijiazhuang fliegen, was südlich von Peking liegt. Nach Angaben der Zeitung "Global Times" informierten sie das Bordpersonal lediglich über ihre Krankheit, woraufhin die Airline ihre Tickets annullierte. Nun gehen sie gegen Spring Airlines vor und fordern eine Entschuldigung und Schmerzensgeld in Höhe von 48.999 Yuan, was rund 6.000 Euro entspricht. Das Gericht in Shenyang, das die Klage des Paares annahm, geht damit neue Wege: es ist das erste Mal, dass ein solcher Fall vor Gericht kommt.

Airline-Chef ruft Kranke zu Diskretion auf

Laut Gesetz können Fluggesellschaften den Transport von Menschen mit ansteckenden Krankheiten oder von psychisch Erkrankten verweigern. Wie der Anwalt des Paares Anwalt betonte, bestand aber zu keiner Zeit Ansteckungsgefahr. Der Chef von Spring Airlines erklärte das Verhalten der Besatzung mit ihrem Unbehagen und forderte gleichzeitig erkrankte Passagiere zu diskretem Verhalten auf, um keine Angst zu verbreiten. In China sind der Umgang mit Aids und die Akzeptanz von Erkrankten noch nicht sehr weit fortgeschritten. So dürfen HIV-positive Chinesen beispielsweise keine Beamten werden und es ist keine Seltenheit, dass ihnen in manchen Krankenhäusern die Behandlung verweigert wird. Erst vor vier Jahren wurde das Einreiseverbot für HIV-Infizierte abgeschafft.

Quellen: tourexpi.com, abendblatt.de