Geposted 21.11.2016

#Ausgefallenes #Brasilien

Das Abenteuer des Ben Hooper: In 140 Tagen den Atlantik durchqueren

Genau in diesem Moment ist der Brite Ben Hooper dabei, einen neuen Weltrekord aufzustellen. Denn er möchte den ganzen Atlantik in 140 Tagen durchschwimmen. Ob er dies schafft, wird die Welt in 135 Tagen erfahren...

Ben Hooper auf der Jagd nach einem neuen Weltrekord

© Patryk KoÅ?mider/123RF

Letzten Sonntag, vor fünf Tagen, ging es los: Der 38-Jährige Brite Ben Hooper verließ in Dakar (Senegal) das Festland und übergab sich den Fluten des Atlantiks. Mehr als 3,000 Kilometer liegen nun vor ihm, bis er es von Westafrika bis nach Südamerika, genauer gesagt Brasilien, geschafft hat. Am Tag will er bis zu 10 Stunden schwimmen. Zumindest scheint er motiviert genug, um dieses unglaubliche Vorhaben durchzuziehen. Seine einzige Furcht ist die vor dem Scheitern, wie er dem "Guardian" mitteilte. Wenn ihn Zweifel überkommen sollten, will er an seine Tochter denken und auch an den Forscher und Autor Ranulph Fiennes, der als Erster sowohl Nord- als auch Südpol auf dem Landweg erreichte.

Für das Durchschwimmen des Atlantiks hat sich der Brite seit 2013 vorbereitet. Das Training fand teils in einem Pool in Cheltenham, teils an der Küste Floridas und im Mittelmeer statt. Zur Sicherheit wird Ben Hooper während seiner ganzen Unternehmung von zwei Booten begleitet. Unter der elfköpfigen Besatzung befindet sich auch ein Arzt. Außerdem besteht die Bootsladung nicht nur aus jeder Menge Nahrungsmitteln und Trinkwasser - insbesondere Soldaten-Verpflegung und Energy Drinks - , sondern auch sehr viel Essig. Wozu? Dies ist das Allerheilmittel gegen Quallenverbrennungen.

Auch gegen Haie ist der Extremsportler bestens ausgerüstet: Die Tiere werden mit künstlichem, verrottetem Hai-Fleisch von dem Schwimmer abgelenkt werden. Als zusätzliche Abschreckung wird ein Kabelsystem mit elektrischen Signalen verwendet werden. In besonders gefährlichen Gebieten des Atlantik wird Ben Hooper einen Neoprenanzug tragen, mit dem er es dem Weißspitzen-Hochseehai fast unmöglich macht, ihn zu sehen. Eine andere Gefahr wird wohl das Tiefdruckgebiet Doldrums sein. Aufgrund der Zusammentreffen von Passatwinden sind Platzregen, Gewitter und vor allem eine stürmische See nicht unwahrscheinlich.

Wie kommt man überhaupt auf eine solche Idee? Ben Hooper begründet dies mit diversen Schickalsschlägen in seinem Leben: Schon als kleines Baby musste er eine Grenzerfahrung erleben, denn er wäre beinahe kurz nach seiner Geburt an Lungenschwäche gestorben. Mit fünf Jahren der nächste Schock: Fast wäre er in einem Swimmingpool ertrunken. Es ist durchaus verwunderlich, dass Letzteres ihn nicht vom Wasser abgeschreckt hat, sondern ganz im Gegenteil in ihm eine unglaubliche Leidenschaft zum Wasser und zum Schwimmen hervorgerufen hat. Doch dies war nicht alles: Als er Ende 20 war, litt er so sehr an einer Depression, dass er seinen Beruf als Polizist hatte aufgeben müssen. Für ihn war klar: Er brauchte ein neues Lebensziel - was er mittlerweile gefunden haben dürfte.

Ob der Brite wirklich einen neuen Weltrekord aufstellen würde, bleibt jedoch noch unklar. Denn bereits 1998 schwamm der Franzose Benoît Lecomte von Massachusetts nach Großbritannien. Allerdings beinhaltete seine Unternehmung eine einwöchige Pause auf den Azoren, weshalb er nicht in das Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde.

Sie wollen Ben Hoopers Abenteuer live verfolgen? Dann beobachten Sie hier den aktuellen Stand seiner zurückgelegten Meilen!