Geposted 18.01.2017

#Umwelt #Pakistan

Das leise Sterben im See Manchar

Der See Manchar liegt im Westen Pakistans und ist der größte See des ganzen Landes. Wo die Bewohner einst von dem Reichtum des Sees profitierten, ist nun der Fischbestand dramatisch gesunken und das Wasser ist nicht mehr trinkbar. Grund dafür sind enorme Wasserverschmutzungen durch ungeklärte Abwässer, Pestizide und Düngerrückstände. Der See ist somit inzwischen hochgiftig und droht umzukippen.

In den 1970er Jahren ließen die Behörden Pakistans ein Entwässerungs- und Kanalsystem bauen. Seitdem sammeln sich hier ungeklärte Abwässer und Überreste von Pestiziden und Düngemittel aus der Landwirtschaft. Zwischenzeitlich gab es Pläne zur Abwasserklärung, doch die wurden aufgrund mangelnder finanzieller Mittel wieder verworfen. Die Fischer verzweifeln langsam, denn die Fischerträge sind stark gesunken, von einst 15 Tonnen im Jahr auf nur noch wenige Tausend. Das Wasser ist nicht mehr trinkbar. Gemüse kann nicht mehr angebaut werden. Viele Fischer mussten ihren Beruf aufgeben.

DAS FISCHSTERBEN IM SEE MANCHAR IST EXISTENZBEDROHEND

© blepithammanoon/123RF

Das Fischerdorf auf dem See Manchar wird von Stelzen getragen und besteht schon seit Jahrhunderten. Hier herrschen normalerweise Ruhe und Frieden. Das seichte Wasser ermöglichte den Bewohnern, mit dem Boot herzumzufahren oder im Wasser zu schwimmen. Sie hatten genug Einkommen, um ein gutes Leben zu führen. " Wir leben hier schon seit Generationen" betont ein Fischer. Heute fliehen immer mehr Menschen zurück an die Ufer und es stehen nur noch 40 Häuser hier. Wenn der See weiterhin vergiftet wird, dann dürfte es das Stelzendorf auf dem See nicht mehr lange geben.