Das Nippelgeheimnis: Woran erkennt man ECHTE Mozartkugeln?

Dass zwischen den Adjektiven "echt" und "original" ein Unterschied besteht, erfährt man bei einem Blick auf die Geschichte der Salzburger Mozartkugel. Diese wird in Mozarts Geburtsstadt samt Mozartlikör, Mozarttorte und Mozartkugelschreiber in Scharen vertrieben. Dabei wissen nur wenige Touristen, dass von den "Original Salzburger Mozartkugeln" lediglich 2,75 Millionen Kugeln im Jahr verkauft werden können - mehr gibt die Produktionskapazität nicht her. Ein Fakt, auf den Martin Fürst, Ururenkel des Mozartkugelerfinders Paul Fürst und Betreiber der Konditorei Fürst am Alten Markt stolz ist. Denn, anders wie Mirabell und Reber, die ihre Kugeln industriell produzieren und mit Emulgatoren fit für den globalen Markt machen, möchte der 37-jährige seine Konfiserie-Kunst nur im eigenen Laden verkaufen. Lediglich, wenn ihn ein altmodisches Fax erreicht, macht er eine Ausnahme.

Wer träumt nicht von Nippeln aus Schokolade?

Wenn Sie also das nächste Mal in Salzburg sind, lassen Sie sich nicht von den goldenen Folien und dem Wort "echt" in die Irre leiten. Die "Original Mozartkugeln" gibt es nur in der Konditorei Fürst und sind aufgrund der Rezeptur, die auf das Jahr 1890 zurückgeht, ganz leicht zu erkennen: Pistazienmarzipan wird mit Nougat verrollt und dann kommen die Kugeln auf ein Holzstäbchen, bevor sie einzeln von Hand in ein Schokoladenbad getaucht werden. Wenn das Stäbchen nach dem Trocknen abgezogen werden kann, verschließt ein Konditor das Loch mit Schokolade. Von daher haben die Leckereien immer einen kleinen Nippel auf der Schokoschale und sind auch nie perfekt rund.

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Quelle: spiegel.de