Geposted 17.01.2022

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Der Altmühl-Radweg (2/4)

Heute setzen wir die Tour durchs Altmühltal fort. Nachdem bereits Rothenburg mit seinen kulinarischen Spezialitäten erkundet und die Burg Colmberg besichtigt wurde, geht es heute weiter nach Treuchtlingen. Gleichzeitig steht dabei Wasserspaß für Groß und Klein auf dem Programm.

Stiftsbasilika Herrieden - ©Shutterstock/Sina Ettmer Photography

2. Etappe nach Treuchtlingen

2. Etappe nach Treuchtlingen

Bevor sie zu ihrem heutigen Etappenziel aufbrechen, sollten Sie sich zunächst noch etwas in Herrieden umsehen. Zu besichtigen gibt es hier vor allem kirchliche Bauten wie die Stiftsbasilika oder die Christuskirche, in denen auch kostenlose Führungen angeboten werden. Ebenso sehenswert ist das Stadtschloss, in dem sich seit ein paar Jahren ein Kunst- und Kulturzentrum befindet. Setzen Sie im Anschluss daran ihre Fahrradtour fort, die Sie auch heute wieder fast durchgehend entlang des Flusslaufes der Altmühl führen wird. Passieren Sie zunächst kleinere Ortschaften wie Leutenbuch, Großenried und Ornbau, und planen sie sich anschließend genügend Zeit für das Highlight des heutigen Tages ein: den Altmühlsee. Gerade im Sommer lädt der See dazu ein, ins Wasser zu springen um sich abzukühlen, denn er ist mit seiner Fläche von 4,5 Quadratkilometern und einer lediglichen Maximaltiefe von 3 Metern bestens zum Baden geeignet. Wer noch mehr Action sucht, dem sei gesagt dass das Gewässer ebenfalls hervorragende Möglichkeiten zum Surfen und Segeln bietet. Doch auch für wasserscheue Menschen ist der Altmühlsee einen Zwischenhalt wert: Gut ausgebaute Wanderwege rund um den See ermöglichen einen tollen Panoramablick auf die Landschaft.

Altmühlsee - ©Shutterstock/Tina Rabus

In direkter Nähe zum See gelegen befindet sich die Kleinstadt Gunzenhausen, die mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten zum Verweilen einlädt. Neben Museen, Stadttürmen und Kirchen befinden sich in und um Gunzenhausen Überbleibsel des Limes aus der Zeit der Römer, die restauriert worden sind und über einen Wanderweg erkundet werden können. Nach einem Stadtrundgang wird es Zeit, Gunzenhausen hinter sich zu lassen, denn es sind noch knappe 25 Kilometer bis zum heutigen Etappenziel Treuchtlingen zu bewältigen. Auf dem letzten und relativ flachen Teilstück des Tages sollten Sie die Augen offenhalten: Zwischen Windsfeld und Markt Berolzheim sind in den späten Sommermonaten häufig Storchenfamilien  auf Wiesen anzutreffen, die vor ihrem Flug in den Süden stehen. Nach diesem ereignisreichen Tag können Sie nun in Treuchtlingen einkehren.

3. Etappe nach Eichstätt

Auf der heutigen Etappe sollten Sie sich darauf einstellen, ihr Rad das ein oder andere Mal häufiger abzustellen, was sich aufgrund der etwas geringeren Kilometerzahl aber auch durchaus anbietet. Grund dafür sind zahlreiche Gebirgs- und Naturpanoramen, die den Lauf Ihrer heutigen Strecke säumen. Die erste erwähnenswerte Station auf dem Weg bildet die Ortschaft Pappenheim, in der gleich mehrere Dinge zu entdecken sind. Zunächst ist hier die Burg Pappenheim zu nennen, deren Grundsteine bereits im Jahr 1040 durch Heinrich I. gelegt wurden. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg kontinuierlich erweitert, unter anderem kam ein Bergfried hinzu, von dem man noch heute einen tollen Ausblick über die umliegenden Landschaften genießen kann. Dazu ist seit 2002 das Natur- und Jagdmuseum in der Anlage beheimatet, das seinen Besuchern umfassende Informationen über die in der Region anzutreffenden Tierarten bietet.

Burg Pappenheim - ©Shutterstock/cityfoto24

Eine weitere Anekdote am Rande: Auch die Redensart ?seine Pappenheimer kennen? steht in Verbindung zur Ortschaft Pappenheim. In seinem Werk ?Wallenstein? erwähnte Schiller erstmals diese Phrase, die auch heute noch gebräuchlich ist. Neben der Burg gibt es allerdings mit der Weidenkirche noch eine weitere Sehenswürdigkeit. Dieses außergewöhnliche Bauwerk wurde 2007 von Jugendlichen gebaut, und ist seit jeher ein Ort für Freiluftgottesdienste. Das Gerüst dieser Kirche, die Platz für 150 Menschen bietet, bilden Stahlrohre, die von Weidenpflanzen umgeben sind. Da diese Kirche in Bayern die einzige ihrer Art ist, sollten sie sich dieses Gotteshaus nicht entgehen lassen. Die nächsten Highlights lassen allerdings nicht lange auf sich warten: Nur wenige Radkilometer weiter entlang der Altmühl treffen Sie auf die Ortschaft Solnhofen. Der Altmühl-Radweg führt Sie direkt entlang der 12 Apostel, einer beeindruckenden Felsformationen aus Dolomitgestein. Die Bänke entlang des Weges bieten eine ideale Möglichkeit, eine Brotzeit im Einklang mit der Natur zu genießen.

12 Apostel Solnhofen - ©Shutterstock/Nemo1963

Darüber hinaus ist Solnhofen aber auch für seine Steinbrüche bekannt: Hier befindet sich eine der bekanntesten Fossillagerstätten der Welt, in der unter anderem schon mehrere Exemplare des fossile Exemplare des Urvogels Archaeopteryx gefunden wurden. Falls Sie sich eingehender mit dieser Thematik beschäftigen möchten, sollten Sie unbedingt dem Museum Solnhofen einen Besuch abstatten, das eine Vielzahl an urzeitlichen Tieren und Pflanzen präsentiert. Doch auch die nächste Ortschaft Dollnstein bietet mit seinen Trockenhängen eine wahre Attraktion für Naturfreunde. Darüber hinaus ist der in der Zeit der Oberjura entstandene Felsen auch ein beliebtes Objekt unter Kletterern, die sich hier in verschiedenen Schwierigkeitsgraden ihrem Sport widmen können. Nach 15 weiteren Kilometern erreichen Sie schließlich mit der Kreisstadt Eichstätt das heutige Tagesziel. Auch hier gibt es einiges zu entdecken, wie zum Beispiel die Willibaldsburg.

Willibaldsburg Eichstätt - ©Shutterstock/manfredxy

Diese wurde im 14. Jahrhundert erbaut, und befindet sich seit 1962 im Besitz der bayerischen Schlösserverwaltung, die die Burg vollständig restaurierte. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten das Jura-Museum, das seinen Besuchern naturkundliche Ausstellungen bietet. Um den Tag zu beschließen, bietet sich eines der zahlreichen Lokale am Marktplatz an, in den Sie sich an Speisen der regionalen Küche, aber auch an internationaler Gastronomie erfreuen können.

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