Geposted 21.01.2022

#Reiseführer

Der Altmühl-Radweg (4/4)

Das abschließende Teilstück bringt einen Gewässerwechsel mit sich, denn die Altmühl geht in einen Kanal über. Das tut der Schönheit der Landschaft aber keinen Abbruch, denn auch heute ist diese mit imposanten Burgen und Sehenswürdigkeiten gespickt.

5. Etappe nach Kelheim

Auf der letzten Etappe, die Sie nach Kehlheim führt, bietet sich die letzte Gelegenheit, entlang der Altmühl zu radeln. Dazu verlassen sie den Kern von Beilngries in Richtung des Ortsteils Kottingwörth, wo es die Möglichkeit zur Besichtigung der Wehrkirche St. Vitus gibt, die in ihrer Struktur der Kirchenburg von Kinding ähnelt. Anschließend geht es weiter nach Dietfurt, wo Sie die Altmühl ein letztes Mal betrachten können, bevor diese in den Ludwig-Donau-Main-Kanal mündet, weshalb Sie auch auf den nächsten Kilometern nicht auf Wasserbegleitung am Radweg verzichten müssen.?

Main-Donau-Kanal - ©Shutterstock/raphotography88

Nach 10 Kilometern erreichen Sie mit der Burg Eggersberg zwar eher eine Ruine als ein vollständiges Gebäude, allerdings ist es auch vielmehr der unvergessliche Ausblick ins Altmühltal, der diesen Halt so lohnenswert macht. Nachdem Sie ein paar Erinnerungsfotos geschossen haben, setzen Sie ihre Fahrt entlang des Kanals fort, und gelangen so nach kurzer Zeit zum Badesee St.Agatha.

Gerade an heißen Sommertagen bietet das kühle Nass hier eine willkommene Abkühlung, und das ganz ohne Umweg, denn der See befindet sich in direkter Nähe zum Kanal. Wer einen Sprung ins Wasser lieber meiden möchte, dem bietet die angrenzende Sommerrodelbahn oder der Quadverleih ebenfalls ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Wer noch nicht genug von Burgen bekommen hat, dem sei die Rosenburg ans Herz gelegt, die sich oberhalb der Kleinstadt Riedenburg befindet.

Rosenburg - ©Shutterstock/Martin Erdniss

Das Besondere ist neben dem guten Erhaltungszustand der Burg aber der Falkenhof, der sich im Inneren der Burg befindet. Jede Woche gibt es hier mehrere Flugvorführung, in denen Falkner den Besuchern das Können ihrer Tiere demonstrieren. Wer nach weiteren Informationen zu den Greifvögeln oder deren Aufzucht in der Burg sucht, dem sei das Burgmuseum empfohlen, in dem ebenso die Geschichte von Riedenburg präsentiert wird. Nach dieser Besichtigung ist es es Zeit für eine kulinarische Stärkung, und was böte sich da besser an als eine bayrische Brotzeit im Biergarten der Burg? Mit neuer Energie geht es nun auf den Schlussspurt der Reise durchs Altmühltal.

Tatzelwurm - ©Shutterstock/RudiErnst

Doch bevor Kelheim erreicht wird, sollten Sie einen Stopp in Essing einlegen, wo sich mit dem sogenannten ?Tatzelwurm? die ehemals längste Holzbrücke Europas befindet. Da die Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer konzipiert wurde, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um hier den Main-Donau-Kanal zu überqueren, da der heutige Etappenort über beide Seiten des Gewässers zu erreichen ist. Diesen erreichen Sie schließlich nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, womit die Tour durchs Altmühltal in Kelheim ihr Ende findet.

Doch vor ihrer Abreise gibt es hier noch Einiges zu entdecken, allem voran das bekannteste Gebäude der Stadt Kelheim, die Befreiungshalle. Diese wurde 1863 fertiggestellt und erinnert an die Befreiungskämpfe gegen Napoleon, wodurch dieses Bauwerk auch im zu dieser Zeit aufkommenden Nationalbewusstsein der Deutschen eine gewichtige Rolle spielte. Im Besucherzentrum können Sie sich über Geschichte und Architektur der Halle informieren, und von der Bayerischen Schlösserverwaltung werden auch Sonderführungen angeboten. Mit spannenden Ausstellungen kann auch das Archäologiemuseum aufwarten, in dem Sie die Geschichte Kelheims aus der Zeit der Neandertaler nacherleben können. Nach diesem kulturellen Programm sollten Sie sich zum Abschluss der Radtour nicht die Gelegenheit entgehen lassen, diese in einem traditionellen bayerischen Biergarten zu beschließen.

Kloster Weltenburg - ©Shutterstock/UschiDaschi

Dafür ideal geeignet ist sicherlich die Klosterbrauerei Weltenburg, ihres Zeichens die älteste Klosterbrauerei der Welt. Das Kloster wurde bereits um das Jahr 600 gegründet, und bietet seinen Gästen heute eine breite Auswahl regionaler Gerichte wie Schweinebraten, Schnitzel oder Leberkäse an, zu denen die selbstgebrauten Biere serviert werden. Und wer diese traditionelle Küche zu schätzen weiß, den wird Bayern sicherlich auch in der Zukunft wieder als einen seiner Gäste bewirten dürfen.