Geposted 06.01.2017

#Transport #USA

Die älteste Stewardess der Welt

Darf ich vorstellen: Bette Nash - Die wohl älteste Senior-Flugbegleiterin der Welt mit mehr als 60 Jahren Flugerfahrung auf dem Buckel. Achso, und sie hat nicht vor ihre Flugkarriere in naher Zukunft zu beenden.

Herzlich Willkommen in der Welt der Bette Nash

Bette Nash hat fast sechs Jahrzente in 9000 Metern Höhe verbracht. Die 81-jährige Flugbegleiterin arbeitet für amerikanische Airlines. Sie fliegt die typischen Strecken, wie Washington-Boston und kümmert sich um die Passagiere der ersten Klasse, von denen sie viele jahrelang kennt. Was die Passagiere am dringendsten benötigen sind Liebe und Aufmerksamkeit, meint sie. Und das kann Bette ihnen in rauen Mengen bieten.

"Ich liebe mein Team. Ich kenne meine Passagiere. Ich weiß, was sie wollen," sagte sie dem amerikanischen Fernsehsender CNN im letzten Jahr. "Die Airline denkt, dass Namen wichtig sind, aber ich glaube, dass es auf die Bedürfnisse der Leute ankommt. Jeder braucht ein bisschen Liebe."

Ein Leben über den Wolken

© Satit Srihin/123RF

Bette begann ihre Karriere als Stewardess im November 1957. Nachdem sie eine Weile studiert hatte, entschied sie sich ihren Traum zu verwirklichen und bewarb auf sich bei Eastern Airlines, eine ehemalige amerikanische Fluggesellschaft. Sie erzählt, dass es vor allem die Romantik über den Wolken und das hohen Ansehen dieses Berufes waren, die sie damals begeistert hatten. "Als ich das erste Mal im Alter von 16 Jahren ein Flugzeug betrat, da wusste ich, dass ich Stewardess werden wollte. Ich saß mit meiner Mutter auf einem grünen Ledersofa am Flughafen in Washington, als das Team der damaligen Fluglinie Trans World Airlines auftauchte. Pilot und Stewardess schritten durch die Flughalle und ich dachte nur 'Oh mein Gott' und wusste, dass ich genau das auch machen möchte."

In der Flugwelt hat sich vieles verändert, seitdem sie vor 60 Jahren ihren Job antrat. Flugzeuge waren einst purer Luxus, reserviert für die Reichen in schicken Outfits, die nach 3-Gänge-Menüs verlangten. Inzwischen kann es sich fast jeder leisten zu fliegen. Nash hat all diese Veränderungen miterlebt, genau wie die Entwicklung der Uniformen. Vorbei sind die Tage der weiß behandschuhten Flugbegleiterinnen, die Schönheitsideale erfüllen mussten und in guten Benehmen geschult wurden. Auch die kurzen Kleidchen in knalligen Farben aus den 70 Jahren sind längt nicht mehr zu sehen. "Eine Zeit lang gingen wir sogar in Hot Pants, Booties und Rollkragenpullis zur Arbeit. Danach normalisierte sich der Stil der Uniormen wieder einigermaßen," erinnert sie sich.

Aber Bette sagt heute, dass sie am meisten mit dem Aufkommen der neuen Technologien zu kämpfen hatte. Handbücher und handschriftliche Flugzeiten wurden von Tablets und Computerbildschirmen abgelöst. Aufgrund dieser Herausforderung hätte Bette damals beinahe ihren Job aufgegeben. "Das hat mich damals wirklich zweifeln lassen. 'Bleibe ich oder gehe ich?' Aber selbst wenn ich darüber nachdenke in den Ruhestand zu gehen, komme ich jeden Morgen zur Arbeit und denke "Nein, das könnte ich nicht. Das alles hat auf mich einfach eine belebende Wirkung." betont sie. "Die Airlines befinden sich im ständigen Wandel und du musst Teil dieses Wandels werden."

Hoffentlich hebt sie noch viele weitere Jahre ab!