Geposted 03.03.2017

#Gesellschaft #Australien

Die Kunst der Aborigines auf dem Northern Territory Art Trail

Im australischen Northern Territory finden Kunstliebhaber Werke der Aboriginal Art in ihren verschiedensten Formen - von traditioneller Felsmalerei und Keramik bis hin zu modernen Dot-Painting-Gallerien und preisgekrönten Digitalfilmen.

Aboriginal Art

© Inge Hogenbijl/123RF

Das Northern Territory ist zweifelsohne der beste Ort, um die vielseitige Kunst der Aborigines kennenzulernen, die Zehntausende von Jahren zurückreicht, aber dabei nie gleich bleibt. Beginnen Sie Ihre künstlerische Entdeckungstour ganz im Norden und besuchen Sie das Museum and Art Gallery of the Northern Territory im Hafen der Stadt Darwin. Das Museum wurde auf dem Gebiet der Larrakia gegründet und verfügt über zahlreiche Ausstellungsstücke zu deren Kultur, Kunst und Ritualen. Die umfangreiche Sammlung umfasst auch Werke vieler anderer Aborigine-Gemeinschaften, etwa sogenannte Guten-Morgen-Stangen von der Elcho Island, Baumrinden-Malereien, Didgeridoos und zeitgenössische Leinwandgemälde.

Das Buku-Larrnggay Mulka Aboriginal Art Centre, tief im nordöstlichen Siedlungsgebiet Arnhemland, verbindet Tradition und Moderne. Hier erstellen ältere Aborigines in sorgfältiger Feinarbeit Baumrinden-Kunstwerke, während jüngere Künstler aufwendige Didgeridoos und Totempfähle schnitzen und Filmstudenten an Computern Kurzfilme und Audio-Dokus zusammenstellen - und dafür landesweite Anerkennung ernten. So gewann letztes Jahr etwa Ishmael Marika, einer der aufstrebenden Filmkünstler des Zentrums, den Telstra Youth Award für seinen Kurzfilm Sunlight energy II.

Schildkröten-Zeichnung in Ubirr

© Imagecom/123RF

Verpassen Sie auf keinen Fall die Felsformationen Ubirr und Nourlangie im Kakadu-Nationalpark. Die bedeutenden Felszeichnungen - auch Gunbim genannt - stammen der Legende zufolge noch von den mystischen, langgliedrigen Mimi-Geistern, die den Urahnen auch beibrachten, wie man malt. Die ockerfarbenen Kunstwerke zeigen Schildkröten, Fische, Wallabys und sogar einen Beutelwolf, der auf dem australischen Festland seit über 2.000 Jahren nicht mehr existiert.

Weiter geht's zum Nyinkka Nyunyu Aboriginal Art and Culture Centre in Tennant Creek, wo mehrere Diorama-Installationen die schwierige Geschichte der ansässigen Warumungu-Gemeinschaft veranschaulichen, und zum Papunya Tjupi Arts Centre im Nordwesten von Alice Springs. Die winzige Siedlung Papunya gilt als Geburtsstätte der zeitgenössischen Aboriginal Art, denn hier begann in den frühen Siebzigern eine Gruppe von Künstlern, ihre spirituellen Geschichten in Gemälden festzuhalten. Das mittlerweile weltberühmte Dot-Painting war geboren.

Auch die Aborigine-Gemeinde Hermannsburg darf auf Ihrer künstlerischen Reise durchs Northern Territory nicht fehlen, denn von hier stammt der Künstler Albert Namatjira. Er war in den 1930ern der erste Aborigine-Maler, der von der traditionellen Kunst abwich und Landschaftsaquarelle schuf - und damit einen ganz neuen Kunststil begründete, die sogenannte Hermannsburg School. Wenn Sie in der Gegend sind, besuchen Sie auch unbedingt Hermannsburg Potters, eine Keramik-Werkstatt, wo Künstler Terrakotta-Töpfe mit den verschiedensten Motiven bemalen, etwa bekannten Aborigine-Country-Sängern und Fußballspielern.

Albert Namatjiras Aquarellkunst

© Yang Chao / 123RF

Alice Springs, die einzige größere Stadt der Region, hat Kunstaustellungen und Gallerien en masse zu bieten. Wenn Sie nur Zeit für eine haben, besuchen Sie am besten das Araluen Arts Centre, wo Sie zahlreiche berühmte Aborigine-Kunstwerke finden, darunter etwa auch die bunten Faserkunst-Skulpturen der Tjanpi Desert Weavers. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind die expressionistischen Aquarelle im Iltja Ntjarra Many Hands Art Centre.

Für einen perfekten Abschluss Ihres Northern Territory Art Trails besuchen Sie am besten die gefeierte Lichtinstillation Field of Light Uluru. Nachdem das eindrucksvolle Projekt von Bruce Munro 2016 ein voller Erfolg war, wurde es noch bis zum 31. März 2018 verlängert. Tausende Besucher sind bereits hergepilgert, um den Mond über dem Uluru aufgehen zu sehen und die 50.000 farbigen Lichter zu bewundern.