Geposted 03.01.2017

#Natur #Mongolei

Die mongolische Falknerei - eine jahrhundertealte Tradition

Mitten in der Steppe von Zentralasien leben die kasachischen Reiter schon seit mehreren Jahrhunderten eine alte Tradition: Die Jagd auf Adler. In mehr als 4000 Metern Höhe sind diese Nomaden die Einzigen, die den Steinadler zähmen können.

In der Steppe und auf steilen Bergen - hier werden Adler gejagt

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Die Szenerie scheint fast schon unwirklich. Stolz sitzen die kasachischen Reiter auf ihren Pferden und führen ihre mächtigen Adler auf ihrer Hand mit sich, während sie das Atlasgebirge durchqueren. Doch sie haben auch allen Grund zu ihrem stolzen Auftreten, denn sie allein beherrschen die Kunst, einen Steinadler zu zähmen.

Von Generation zu Generation geben sie dieses Wissen weiter, doch niemals wird es ein anderes Volk erfahren dürfen. Bereits seit dem 13. Jahrhundert gibt es Bildbeweise für diese Tradition. Die Kämpfer von Dschingis Khan hätten demnach bereits mit einem Adler als Kriegsgefährte und Auskundschafter gekämpft.

Heute noch durchqueren die Kasachen der Provinz Bajan-Ölgii-Aimag in der Mongolei die Steppe mit dem alleinigen Ziel, einen der vielen Adler zu zähmen, die dort nisten. Doch sie nutzen ihre Tätigkeit nicht nur zum Geldverdienen. Vielmehr möchten sie damit ihre Kultur aufrechterhalten. Deshalb wird jedes Jahr in diesem Sinne ein Adlerfest veranstaltet, das den König der Lüfte feiert und den besten Falkner ehrt.

Die Adlerjagd - eine Kunst in jeder Hinsicht

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Es ist nicht unbedingt einfach, einen Adler zu zähmen. Trotzdem schaffen es die Kasachen mithilfe ihrer Raubvögel sogar, Füchse, Wildkatzen und Wölfe zu fangen. Von Oktober bis Ende Februar jagen sie allein oder in Gruppen wilde Tiere, deren Haut sie weiterverarbeiten. Das Geheimnis eines guten Jägers? Er jagt nur mit weiblichen Adlern, denn diese sind aggressiver als die Männchen.