Geposted 17.12.2016

#Kultur #Namibia

Die multikulturelle Küche Namibias

Namibia ist von vielen Kulturen geprägt - besonders aber von der deutschen Kolonialzeit 1884 - 1915. Kein Wunder also, dass auch die Küche Namibias bis vor Kurzem viel Schnitzel und Eisbein beinhaltet hat. Doch einige Nachwuchsköche haben jetzt das Ziel, dies zu ändern.

Delikatessen im Edelrestaurant "The Social" in Windhoek, Namibia

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Neben Austern gehören auch grüner Spargel ...

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... und Kalahari-Trüffel ins Programm

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2015 war ein geschichtsträchtiges Jahr für die kulinarische Welt Namibias. Denn hier hat Jorge Gamito sein Restaurant "The Social" in Namibias Hauptstadt Windhoek eröffnet. Zugegeben: Anfangs war es noch stark von deutscher Küche geprägt und es gab Kassler und Eisbein, Schnitzel und Wildgerichte. Doch mittlerweile hat sich das kulinarische Angebot stark verändert und bietet den Gästen nicht nur typisch namibische Küche, sondern auch den Flair eines feinen Restaurants.

Jetzt dürfen Feinschmecker von Austern aus der Hafenstadt Walvis Bay über Omajove-Pilze aus Otjiwarongo bis hin zu grünem Spargel aus Swkopmund alles genießen. Auch die Kräuter, die Gamito verwendet, sind direkt vom Biobauern. Die absolute Delikatesse ist allerdings der Kalahari-Trüffel. Die Pilze wachsen im Wüstensand und werden in Edelrestaurants - zu denen nun auch das "The Social" gehört - zwischen März und Mai serviert.

Vom N.I.C.E. nicht wegzudenken: Meeresfrüchteragout

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Diese neue Art der namibischen Küche ist auch im N.I.C.E. von Tinus Adriaanse zu finden. Besonders beliebt sind hier Gerichte wie Meeresfrüchteragout, Sashimi, aber auch marokkanische Lammschenkel und Aprikosen-Couscous. Natürlich wird auch das Oryx-Steak den Gästen nicht nach deutscher Manier mit Bratkartoffeln, sondern mit Rauke und Vinaigrette gereicht.

Da die Nachwuchsköche der ehemaligen deutschen Kolonie oft aus einfachsten Verhältnissen kommen und sie in den seltensten Fällen alltägliche Gewürze wie Rosmarin, Thymian oder Salbei kennen, hat der Gründer des N.I.C.E., Stephan Brückner, eine Kochschule eröffnet. Diese hat einen so guten Ruf, dass die Ausgebildeten später mit Kusshand von den Chefköchen aufgenommen werden.

Übrigens ist diese neue Richtung der namibischen Küche nicht nur in Windhoek zu spüren, sondern auch in Swakopmund. Warum probieren Sie nicht selbst das Hotel "The Delight" oder das Strandhotel mit dem Farmhouse "Deli" aus?